„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 10. Oktober 2016

Gefährliche Krankheiten

Tuberkulose ist von 1990 – 2014 um 45% zurückgegangen. Trotzdem ist sie weltweit führend als tödliche  Infektionskrankheit. Ein Drittel der Weltbevölkerung ist infiziert. Jede Sekunde kommt eine Neuinfektion hinzu. Jährlich sterben mindestens 1,5 Mill Menschen an TB.

An Malaria sind weltweit 219 Millionen Menschen erkrankt – mit ca 1.800 Toten pro Tag oder 660.000 im Jahr

Aber diese Zahlen entsetzen uns nicht sonderlich. Die Informationen über diese Krankheiten erreichen uns nur spärlich. Die reale Gefahr ist weit weg. Die Auslöser sind winzig.

Tuberkulose verbreitet sich fast immer durch Tröpfcheninfektion, d.h., jemand niest, hustet, redet – und unsichtbare Partikelchen fliegen durch die Luft und infizieren den Gesunden. Bei Malaria ist es das Weibchen der Anopheles-Stechmücke, das infiziertes Blut vom Kranken zum Gesunden überträgt. Nicht alle Mücken sind beteiligt, nicht mal alle Mücken dieser Gattung und der Stich dieses Mückenweibchens wird nicht mal immer wahrgenommen. Unspektakulär, unbeachtet, leise, weit weg.

Bei Flugzeugabstürzen und Busunglücken dagegen, ist man erschrocken über die Folgen der Katastrophen. So etwas kommt groß in den Nachrichten – mit Bildern, die uns entsetzen, mit Interwiews. Und manch einer entwickelt eine Flugphobie.

TB und Malaria sind viel gefährlicher als Flugzeuge oder Busse. TB und Malaria kommen ohne dass man es merkt, versteckt, heimtückisch. Sie töten nicht so plötzlich, sondern schleichend. Nichts vom Körper muss amputiert werden, nichts geht äußerlich kaputt. Und doch ist der schleichende Tod erkennbar. Bei Malaria der Schüttelfrost und die hundeelende Verfassung des Kranken, bei TB die drastische Gewichtsabnahme bis man die Rippen zählen kann, der unaufhörliche Husten und der blutige Auswurf. Einfach nur schlimm. Gefährliche Krankheiten!

Gefährliche Krankheiten gibt es auch für Geist und Seele. Auch da gibt es die Katastrophen, über die berichtet wird: Erneut fällt ein TV Prediger in Sünde, fälscht Bilanzen und betrügt das Finanzamt, ein christlicher Musiker „outet“ sich, eine Gemeinde löst sich auf oder eine Denomination wird liberal. Im privaten Bereich geht eine weitere christliche Ehe in die Brüche, zwei Christen reden nicht mehr miteinander oder ein Christ hat sich selbst das Leben genommen. Das alles sind geistliche „Flugzeugabstürze“ oder „Busunglücke“ über die berichtet wird und die bekannt werden. Aber gefährlicher sind die geistlichen Mückenstiche. Die sind unspektakulär, unbeachtet, leise und verborgen. Sie kosten viel, viel mehr Christen das geistliche Leben als eine gefallene, christliche Berühmtheit oder ein Streit zwischen zwei christlichen Familien.

In Markus 7:21+22 nennt Jesus böse Gedanken der Unzucht als Mittel der Verunreinigung. Dazu Habgier, Bosheit, Betrug, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut und  Unvernunft. In anderen Stellen ist die Rede von Heuchelei, Hader, Neid, Geiz, üble Nachrede, Verleumdung, Aufgeblasenheit und Unruhe. – Auf diese „Mückenstiche“ lässt sich gar nicht so leicht der Finger legen. Viel davon spielt sich äußerlich unsichtbar – innerlich zerstörerisch im Herzen ab. Und weil es, zumindest für eine Weile, unsichtbar ist, gleicht es der tödlichen TB oder Malaria im physischen Bereich.

Aber ebenso, wie es für TB und Malaria wirksame und teilweise sogar vorbeugende Medikamente gibt, so gibt es die auch für die gefährlichen „geistlichen Mückenstiche“.

Vorbeugend hat Philipper 4:8 oft eine durchschlagende Wirkung. Da heißt es:

Im übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig,
was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert,
was wohllautend, was irgend eine Tugend oder etwas Lobenswertes ist,
darüber denkt nach!

Klingt logisch. Wo wir geistlich gesund leben, beugen wir den meisten Krankheiten effektiv vor. Und wenn der „Mückenstich“ doch eine Infektion ausgelöst hat? Nun, damit lässt sich nicht spaßen. Worte sind nicht nur Worte, Stolz fordert Unglück heraus und Geiz ist nicht geil. Aber wir haben einen Doktor, der JEDE Krankheit im Kein ersticken kann – oder, wenn fortgeschritten, immer noch heilen kann. Sogar die tödlichsten „Mückenstiche“. Gott ruft den geistlich Kranken in Jesaja 1:6+18 zu:

Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an euch,
sondern Beulen und Striemen und frische Wunden,
die nicht gereinigt noch verbunden noch mit Öl gelindert sind.
(...) Kommt doch, wir wollen miteinander rechten! spricht der Herr.
Wenn eure Sünden wie Scharlach sind,
sollen sie weiß werden wie der Schnee;
wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie weiß wie Wolle werden.

Ausgesetzt sind wir gefährlichen (geistlichen) Krankheite alle. Daran erkranken oder gar sterben muss keiner, der zu Jesus gehört! Hallelujah!

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