„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 12. September 2016

Stürme, Geister und erstaunte Gesichter

Immer wieder erstaunt mich die unfassbare Geduld, die Jesus mit uns Menschen hat – aber auch die Zwiespältigkeit, die selbst gläubige Menschen in sich tragen – und dennoch Gottes Handeln erfahren dürfen.

In Markus 4 wird berichtet, wie die Jünger mit Jesus im Boot über den See fahren. Eigentlich kein Problem für die erfahrenen Fischer. Aber es ist Nacht und damit finster und außerdem einer dieser Stürme – dieser gefährlichen Stürme. Und Jesus schläft. ER SCHLÄFT! Die Jünger rudern und kämpfen, was das Zeugs hält – aber Jesus schläft. Er schläft, bis dass die Jünger in Todesangst geraten und ihn anflehen, ihr Leben zu retten. Jesus – barmherzig und geduldig – steht auf, gebietet dem Sturm – und der legt sich. Große Furcht, großes Fragen unter den Jüngern: Wer ist dieser?

2 Kapitel später. Wieder so ein Sturm, wieder Rudern was das Zeugs hält. Wieder Angst – nur diesmal mit dem Unterschied, dass Jesus nicht im Boot ist und nicht helfen kann. Dann kommt er aber doch – nur – sie erkennen ihn nicht und meinen, es sei ein Geist. Wir lächeln vielleicht, weil wir den Glauben an eine unsichtbare Welt verloren oder verdrängt haben. Den Jüngern war nicht zum Lachen zumute. Die schrieen laut vor lauter Entsetzen. Dann gibt sich Jesus zu erkennen, tritt ins Boot und der Sturm legt sich.

Wenn wir jetzt die Berichte der Evangelisten Markus und Matthäus vergleichen, stellen wir die innere Zerrissenheit der Jünger fest. Matthäus schreibt:

Da kamen die in dem Schiff waren, 
warfen sich anbetend vor ihm nieder und sprachen: 
Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!“ (14:33)

Markus hingegen beschreibt die andere Seite ihrer Gefühle:

 „Und sie erstaunten bei sich selbst über die Maßen
 und verwunderten sich.
Denn sie waren nicht verständig geworden ...“ (aus Markus 6:51+52)

Da sind die Zwölf, zwiegespalten zwischen Unverständnis und Verständnis. Über die Maßen verwunderten sie sich, obwohl sie erkannten, dass Jesus der Sohn des lebendigen Gottes ist. Aber welche Macht und Autorität das mit sich brachte, welches Eingreifen Jesus aus der Welt Gottes in unsere Welt möglich ist – das war ihnen völlig verborgen.

Und Jahre später lesen wir Ähnliches. Beim Ereignis der Himmelfahrt Jesu treffen sie den Herrn an dem Ort, wo Er sie hinbestellt hatte. Er segnet sie und sendet sie. Und wir lesen:

Und als sie ihn sahen, warfen sie sich anbetend vor ihm nieder;
etliche aber zweifelten. (Matthäus 28:17)

Anbetung trotz Zweifel. Anbetung und Hingabe mitten in ihren Zweifeln. Die ganze Zwiespältigkeit ihrer Herzen kommt zum Ausdruck. ABER:

Weder kehrt im ersten Bericht der Sturm zurück, weil sie so zwiegespalten sind, noch zieht Jesus im zweiten Bericht den Segen oder Seinen Auftrag zurück, weil etliche anbeten und zweifeln. Geduldig und barmherzig ist der Herr, vertraut mit unseren Schwachheiten, Zweifeln und Kämpfen. Vieles änderte sich, als die Jünger zu Pfingsten mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden, aber Zweifel, Kämpfe und Schwachheiten hafteten ihnen auch nach Apostelgeschichte 2 noch an. Jesus blieb ihnen treu und Er blieb bei ihnen.

Jesus bleibt Dir treu, auch in Zeiten der Zerrissenheit, der Zweifel oder der Kämpfe. Er kommt zu Dir in Dein Boot und stillt den Sturm und segnet Dich!
Barmherzig, geduldig und gnädig ist Er,
Viel mehr als ein Vater es kann!
Er warf unsre Sünden
* ins äußerste Meer.
Kommt, betet den Ewigen an!

  • Er warf unsre Sünden
  • Er trägt unsre Lasten
  • Er kennt unsre Sorgen
  • Er hört unser Schreien
  • Er versteht unsre Ängste
  • Er hilft unsern Zweifeln
  • Und in allem hält er uns fest und hält fest an Seinem Auftrag, Seinem Segen und Seiner Liebe zu uns.
Kommt, betet den Ewigen an!

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