Immer wieder
findet sich das gleiche Muster. Nicht ausschließlich – aber immer wieder.
Im Buch der
Richter ist es auffällig. In der Zeit nach Mose und Josua wird Israel von
Richtern regiert. Die aber haben nicht mehr die Ausstrahlung eines Mose oder
eines Josua. Immer wieder wählt das Volk den Weg zu den Götzen. Und Gott in
Seiner großen Güte dreht ihnen nicht den Rücken zu, sondern ist gnädig und
lässt sie unter die Herrschaft ihrer Feinde kommen. Das ist der einzige Weg,
sie zurück zu gewinnen. Und tatsächlich, immer wieder heißt es:
Aber die Kinder Israels sprachen zum Herrn:
Wir haben gesündigt; mache du mit uns, was dir
gefällt;
nur errette uns noch dieses Mal!
Und sie taten die fremden Götter von sich und dienten
dem Herrn.
Da wurde er unwillig über das Elend Israels. (Ri 10:15+16)
Ging es ihnen
dann wieder gut, vergaßen sie auch den Herrn wieder. Er wurde ja nicht mehr
gebraucht. Nicht anders erging es dem Volk Jahrhunderte später, als sie nicht
mehr von Richtern, sondern von gottlosen Königen regiert wurden. Immer wieder
war es die nationale Not, die sie zu Gott trieb. Dann erweckte Gott – zumindest
im Südreich Israels – einen gottesfürchtigen König, heilte das Volk – das sich
aber nach ihrer Gesundung wieder von Ihm abwandte.
Auch
Einzelpersonen der Bibel suchten den Herrn, wenn sie in Not waren. König Hiskia
suchte den Herrn in Todesnot. Der Herr half ihm, Hiskia dankte Ihm – und dann
vergaß er Gott im Alltag. (Jesaja 38+39) Zehn Aussätzige nahmen zu gerne ihre Heilung durch Jesus an. Nur einer –
und er war ein Außenseiter – kam zurück und dankte Jesus.
„Not lernt
beten!“ heißt das Sprichwort. Und es scheint wahr zu sein. Nach dem
schrecklichen Terroranschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001 waren
plötzlich die Kirchen und Gemeinden in New York City wieder gut besucht.
Menschen suchten Trost, Mut und neue Hoffnung. Sie fanden das, wo Jesus
verkündigt wurde. Dann aber wurden ihre Seelen heil und Jesus wurde nicht
weiter gebraucht.
Mit einem schrecklichen
Vers beschreibt Gott Sein Volk in 5. Mose 32:15. Zuerst beschreibt Er, wie Er
sich um Israel gekümmert und es gesegnet hat. Aber dann muss Er erklären:
“Da wurde Jeschurun fett und schlug aus.
Du bist fett, dick und feist geworden!
Und er verwarf den Gott, der ihn geschaffen hat,
und er verachtete den Fels seines Heils.“
So traurig
aktuell! Wenn es den Menschen schlecht gehen, suchen sie Gott. Wenn sie Ihn
finden, zu Kräften kommen und heil werden, werden sie „fett, dick und
aufgedunsen“ (Gottes Beschreibung, nicht meine!) Sie „schlagen aus“ (ba’at) was soviel bedeutet wie: mit Verachtung
treten, niedertrampeln.
Das ist das
Muster, das sich durch die Geschichte des Volkes Gottes zieht – im Alten
Testamen, im Neuen Testament und in der Kirchengeschichte bis heute. Und wie
kann dieser unheilige Kreislauf durchbrochen werden? Das dürfte kollektiv kaum
möglich sein. Aber im persönlichen Leben sehr wohl.
Gottes Wort aufzunehmen, aber auch weiterzugeben, wird
immer neuen Hunger nach Jesus erzeugen und das Verlangen, unsere Wurzeln in Ihm
zu vertiefen.
Dankbarkeit ist ein Fettverbrenner. Wer sich ein dankbares
Herz bewahrt, wird nicht fett!
Demut hält uns auf dem Boden der Tatsachen und
bewahrt vor Stolz und Stolpern .
Was hast du, das du nicht empfangen hast?
Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich
dann,
als wäre es dein eigener Verdienst? (1 Korinther 4:7)
Wer sich weigert,
die „Selbstverständlichkeiten“ des Lebens nicht mehr als selbstverständlich zu
sehen, sondern als Geschenk Gottes, der beugt geistlicher Fettleibigkeit vor.
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