„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Donnerstag, 15. September 2016

Hajj – Die Pilgerreise

In diesem Jahr fiel die Pilgerreise auf die Tage vom 10.-14. September. Gestern ging der größte Trubel zu Ende. Nach Angaben aus Saudi Arabien kamen etwa 1.800.000 Pilger aus aller Welt zu diesem jährlichen, islamischen Anlass nach Mekka. Jährlich gibt es Tragödien. Noch immer diskutiert wird die Massenpanik vom letzten Jahr, als über 2400 Menschen ihr Leben verloren. In diesem Jahr gab es (bisher) nur eine kleine Massenhysterie, bei der nur wenige umkamen und andere verletzt wurden. Oft geschehen diese Unglücke bei der „Steinigung Satans“ einer rituellen, bildlichen Steinigung des Teufels.

Für viele Muslime aus aller Welt ist diese Pilgerreise die Erfüllung eines Traumes. Mekka, die heilige Stadt – vielleicht mit einem Besuch in Medina, der zweitheiligsten Stadt und Ort der Prophetenmoschee – es gibt kaum Beglückenderes. Einmal im Leben muss jeder Muslim, der gesund genug ist und das nötige Geld hat, diese Pilgerreise durchführen. Viele Kranke und Schwerkranke nehmen auch mit Hilfe ihrer Verwandten an der Reise teil und erhoffen sich eine mysteriöse, übernatürliche Heilung oder andere Arten göttlichen Segens.

Aber die Hajj ist auch immer mit Tragödien und politischen Spannungen verbunden, großen und kleinen. Jedes Jahr geschehen Unglücke in Mekka. Jedes Jahr gibt es politische Diskussionen. So wurden in diesem Jahr Pilger aus dem Iran nicht zugelassen. Saudi Arabien und der Iran sind ärgste Feinde.

Auch die Bibel spricht von Pilgern und einer Pilgerreise. Wer zu Jesus gehört, ist Pilger. Petrus schreibt:

Geliebte, in dieser Welt seid ihr ohne Bürgerrecht und Fremde.
 (1 Petrus 2:11)

Luther übersetzt: „Fremdlinge und Pilger“. Was bedeutet das, wenn die Bibel uns als Fremdlinge und Pilger bezeichnet?

Unser Zuhause ist nicht hier auf der Erde. In Philipper 3:20 heißt es:

„Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel,
von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter.“

Natürlich sollen Christen die vorbildlichsten Staatsbürger in der gesamten Gesellschaft sein. Aber es lässt sich nicht überlesen, dass unsere erste und wichtigste Staatsbürgerschaft nicht auf der Erde ist sondern im Himmel! Wir sind Himmelsbürger und Jesus ist unser König, unser oberster Regent. Christen dürfen nie vergessen, dass sie hier auf der Erde nur auf der Durchreise sind. Das darf und soll unser Leben prägen. Unser irdisches Leben – als Durchreisestation verstanden – wird bestimmen wie wir unsere Zeit einteilen, auf welcher Ebene wir unseren Lebensstandard einrichten, für was wir unser Geld ausgeben oder anlegen, wie stark wir uns durch Sorgen beeinflussen lassen, wie wir unsre Kinder erziehen und welche Werte wir ihnen vermitteln und vieles andere mehr.

Die Lebensweise muß sicher nicht bei jedem Christen gleich sein. Aber wie dieser Rabbi dürfen wir Christen nie vergessen, dass wir auf dieser Erde und in diesem Körper nur auf der Durchreise sind – und dem gemäß leben. Diese Pilgerreise lohnt sich, denn sie führt in Gottes ewige, herrliche Welt, unsere Heimat. Davon spricht Paulus in Kolosser 3:2:

‘Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem,
was auf Erden ist;’ (lebt für die Ewigkeit!)

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