In Kapitel 2+3 erweist Gott Seine Gnade gegenüber Jona,
indem Er ihn erhört und nicht wegen Ungehorsam zum Schrott wirft, sondern ihm
mit demselben Auftrag erneut nach Ninive schickt. Und den Menschen in Ninive ist
Er gnädig, indem Er ihnen Umkehr und Leben gewährt.
Letzten Mittwoch ging es um Kapitel 4. Jona hätte sich über
Gottes Gnade freuen sollen. Bis zu einer halben Million Menschen wurden gerettet.
Jona wurde zum „erfolgreichen“ Erweckungsprediger / Evangelist – und schmollt.
UNGLAUBLICH! In Jona 4:1+3 heißt es:
Das aber missfiel Jona sehr, und er wurde zornig. (…)
Und nun, Herr, nimm doch meine Seele von mir;
denn es ist besser, ich sterbe, als dass
ich lebe!
Der Typ schmollt, weil Gott Ninive nach seiner Meinung zu gnädig
war, obwohl er selbst grade zuvor Gottes unverdiente Gnade in unbeschreiblichem
Ausmaß erfahren durfte.
Kapitel 1 deutet an, dass sich in Jonas Herz auch noch ein
ethnischer Stolz versteckte: „Er war ein Hebräer. Er hatte den rechten Glauben.
Er war auf der richtigen Seite.“ Was er nicht verstand war, dass Gott zwar ihn
und sein Volk – die Juden – für Sich ausersehen hatte – dass Gott aber Sein
Volk zum Licht der Welt machen wollte. Gott ist nicht der Gott eines Volkes, sondern
der Gott der ganzen Welt.
Wir denken an uns – Gott denkt an die Welt! Wir empfinden ethnisch
– Gott empfindet missional! Er ist ein Gott der Gnade für alle Menschen.
Trotz Jonas „Anfall“ von Wut und Unbarmherzigkeit bleibt
Gott (ihm) gnädig. Gott war immer gnädig, Gott ist immer gnädig und Gott bleibt
gnädig in Ewigkeit. Nicht nur Jona gegenüber, auch Dir gegenüber.
Durch eine Gegenstandslektion arbeitet Gott weiter an Jonas
Herz. Wie oft sind unsere Herzen so bedürftig nach Gottes Gnade, aber so hart
gegenüber anderen. Wie oft entbehrt unser Gottesverständnis den Aspekt der
Gnade. Aber selbst dem verbitterten, hartherzigen und mürrischen Jona gegenüber
arbeitet Gott weiter auf den Wegen der Gnade.
Das Buch endet eher abrupt, fast mit einem offenen Ende. Es
endet mit einem Wort Gottes an Jona. Das ist gut. Nicht wir Menschen, nicht
wir, die wir oft versagen und „seltsam“ sind, haben das letzte Wort. Gott hat
immer das letzte Wort, und das wird auch immer so bleiben. Und Er ist ein Gott
der Gnade spricht. Und das wird auch immer so bleiben.
Die jüdische
Tradition (nicht Gottes Wort) erzählt allerdings, dass Jona
anschließend auf sein Angesicht fiel und den Herrn bat: „Regiere Deine Welt nach Deinem Maß an Barmherzigkeit!“ So oder so, das Buch Jona ist eine
Beschreibung der Gnade und des Sieges der Gnade Gottes.
Am heutigen Mittwoch werden wir zwar auch auf Gottes Wort
hören, aber wir möchten jedem Zeit und Gelegenheit geben, etwas aus Gottes Wort
weiterzugeben. Vielleicht Verse und Gedanken, durch die wir in einer
Bibelstunde oder Predigt gesegnet wurden. Vielleicht Verse, durch die der Herr
in der Stillen Zeit zu uns gesprochen hat. Jeder, der zur Ehre Gottes ein
Zeugnis geben möchte kann das tun. Abendmahl und Anbetung wie immer
eingeschlossen. Herzliche Einladung zu unserer Bibelstunde heute Abend, 19:30
Uhr, Bitzegarten 5, 57290 Neunkirchen
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