„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Schieß nicht auf Verwundete!

Immer wieder sieht man mal so eine Szene im Film. Ein Reiter wird verfolgt. Gnadenlos hetzt er sein Pferd durch Gebirge, Steppe und Wald. Immer wieder hat ihm der schnelle Hengst das Leben gerettet. In den härtesten Zeiten der Verfolgung war er des Mannes einziger Begleiter, Gesprächspartner und Weggefährte. Dann passiert es. An einem abschüssigen Hang gerät der lose Untergrund in Bewegung. Pferd und Reiter stürzen hart, aber während der Zweibeiner wieder auf die Beine kommt, bleibt der Vierbeiner mit gebrochener Fessel liegen. Nichts kann mehr getan werden, außer dem einem: den Gnadenschuss geben, der dem Leiden ein Ende bereitet. Jedem Zuschauer dreht sich der Magen um, jeder zweite verdrückt eine Träne.

Zum Glück sieht man so etwas nur gelegentlich im Film und erlebt es nicht in der Realität. Oder doch? 1982 veröffentlichte der christliche Musiker Chuck Girard das Lied: „Don’t shoot the wounded!“ (Schieß nicht auf die Verwundeten!) Hier eine grobe Übersetzung des Liedes:

Schieß nicht auf Verwundete, 
sie brauchen uns mehr als je zuvor.
Sie brauchen unsere Liebe, 
egal, was sie angestellt haben.
Manchmal verurteilen wir sie einfach, 
ohne uns Zeit zu nehmen, ihre Geschichte anzuhören.
Schieß nicht auf Verwundete. 
Eines Tages könntest Du einer von ihnen sein.

Es ist leicht, die Menschen zu lieben, 
die sicher und feste stehen.
Die nach vorne streben, 
um in jene höhere Berufung zu erfüllen.
Aber die, die verzweifelt kämpfen, 
die richten wir schnell zu hart,
Und verweigern uns selbst dem Versuch, 
sie aufzufangen, wenn sie fallen.
Wir stecken Menschen in Schubladen 
und ziehen unsere harten Schlüsse
Und wenn sie Dinge tun, von denen wir wissen, 
dass sie sie nicht tun sollten,
Schreiben wir sie manchmal als hoffnungslos ab 
und werfen sie den Hunden vor.
Unsere Barmherzigkeit und Vergebung 
scheint manchmal Mangelware.
Darum sage ich: Schieß nicht auf Verwundete! 
 
Wir schaffen es, sie zu lieben, 
wenn ihre Sünde die unsere nicht übertrifft.
Denn auch wir sind auf holprigen Wegen gewandert.
Aber wenn sie Taten begehen, 
die Grenzen überschreiten, die wir gesetzt haben,
richten wir sie mit einem Wort, 
wenden uns ab und verschließen die Türe.
Mir selbst wurden so viele furchtbare Dinge vergeben.
Ich wurde so oft gereinigt, gewaschen und gebadet.
Wenn ich einen Bruder sehe, 
der auf seinem Weg gestrauchelt ist,
Kann ich einfach die Lizenz nicht finden, 
ihn für seine Sünden zu verurteilen.
Darum sage ich: Schieß nicht auf Verwundete!

Das bedeutet nicht, wegzuschauen, 
wenn wir einen Bruder sündigen sehen.
Und so zu tun, als sei sein Handeln schon in Ordnung.
Aber wir müssen ihm helfen, seinen Irrtum zu erkennen 
und ihn zur Umkehr anhalten.
Weine mit denen, die weinen, 
aber bring ihre Taten ins Licht.
Denn es sind die Kranken, die den Doktor - 
und die Lahmen, die die Krücken brauchen.
Es ist der Verlorene, 
der die liebende Hand braucht.
Denn der Verzweifelte sollte Freundlichkeit 
von seinen Freunden erfahren,
Damit er nicht die Furcht 
vor dem allmächtigen Gott verliert
Und sich von Gott und Menschen abwendet.
Darum sage ich: Schieß nicht auf Verwundete!

Um das Lied mit inspirierenden Bildern zu hören, schau es Dir im Seitenfenster an. (w)

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