Zur Zeit der Bibel war beides üblich: Der
Kuss aus Liebe und der Kuss als Gruß. Jesus empfing beides. In Lukas
7:38 kommt eine stadtbekannte Sünderin zu Jesus und wir lesen:
„sie
trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen
zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste
seine Füße und salbte sie mit der Salbe.“
Diese Tat der Verbundenheit bezeichnet Jesus später vorbildlich. Bereits im Alten Testament heißt es in Psalm 2:12:
„Küsst den Sohn, damit er nicht zornig wird
und ihr nicht umkommt auf dem Weg;
denn wie leicht kann sein Zorn entbrennen!
Wohl allen, die sich bergen bei ihm!“
Das Wort, übersetzt mit „küsst“ ist ein
Begriff aus dem Bereich der Anbetung und fordert auf, sich zu
unterwerfen, zu beugen und die Füße eines mächtigen, siegreichen Königs
zu küssen. Wir werden aufgefordert, den Sohn anzubeten, zu lieben, uns
in Ihm zu freuen. Ein Kuss ist ein angemessenes Zeichen dafür.
Aber die Bibel spricht auch von einem
anderen Kuss, der als „Judaskuss“ oder „Verräterkuss“ in die Geschichte
eingegangen ist. Judas war ein Heuchler. Sein Kuss sollte eine Täuschung
sein. Er sollte Jesus Achtung vortäuschen, ihn aber in Wahrheit ans
Messer liefern.
Welche Art Kuss erhält Jesus von Dir? Nein,
Du wirst ihn wahrscheinlich nicht verraten, nicht um Geld verkaufen
oder ihn bewusst dem Spott Seiner Feinde ausliefern. Aber kann es sein,
dass Du Jesus, Dir selbst und den anderen etwas vorspielst? Du spielst
Achtung für Jesus, Liebe für Jesus, Hingabe, Dienst und Interesse an Ihm
vor. Alle anderen denken, Du bist einer von ihnen, eifrig und brennend
für Jesus. Und Du weißt in Deinem Herzen: Alles Show! Ein Judaskuss –
der das eine vorgibt und das andere in Wirklichkeit ist.
Ist Dein Kuss, Deine Liebe, Deine Lieder, Deine Hingabe für Jesus authentisch und von Herzen – oder ist es ein Judaskuss?
Ich für meinen Teil entscheide mich –
besonders in Anbetracht der Passion Jesu - für den Kuss aus Psalm 2:12.
Ein Kuss herzlicher Hingabe, freudiger Unterordnung unter einen
mächtigen, siegreichen König. Ein Kuss echter Anbetung! Dabei muss und
will ich mich prüfen, dass das Herz offen ist vor Gott und nicht etwas
nach außen vorspielt, was innen fehlt.
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