Letzte Woche wurden wir ermutigt, unsere Verzweiflung nicht zu schlucken,
sondern vor Gott auszuspucken. Wenn wir erkennen, dass wir „Nichtse“ sind
- nichts zu bringen haben, dann wird uns
das in Gottes Gegenwart treiben. Gebet zu vernachlässigen bedeutet, sich selbst
noch viel zu viel zu vertrauen.
Der heutige Abschnitt ist überschrieben mit den Worten:
Gebet - die
Sprache der Armen Ravenhill schreibt:
Gebet ist die Sprache
der Armen. Wiederholt betet David, der König Israels: "Neige Dein Ohr, o
HERR, und antworte mir, denn ich bin elend und arm." (Psalm 86,1). Und
vergessen Sie nicht, dass er in einem seiner bedeutendsten Psalmen sagt:
"Dieser Elende rief, und der HERR hörte..." (Psalm 34,7).
Der Apostel Paulus
beeindruckt mich immer wieder mit seiner geistlichen Vollmacht, seiner Herkunft
und seinem überragenden Verstand. Dennoch ist er sich vollkommen darüber im
Klaren, dass er nur dann stark ist in Gott, wenn er in sich selbst schwach ist.
Er war stets darauf bedacht, sich selbst und anderen vor Augen zu halten, dass
er in Wirklichkeit ein "Nichts" war.
Echtes Gebet beruht
auf Gegenseitigkeit. Ich spreche zu Gott und Gott spricht zu mir. Ich weiß
nicht, wie der Geist die Verbindung zustande bringt oder warum Gott mein Gebet
braucht, aber Gott tut es nun einmal auf diese Weise.
Soweit der heute kurze Beitrag Ravenhills. Manchem Reichen
fällt es schwer, Zeit zum Beten zu finden. Geld, Beziehungen und andere Mittel,
die ihn reich gemacht haben (Verstand, Ausbildung, Geschicklichkeit, harte,
lange Arbeitszeiten, Beziehungen …) haben im Alltag oft gereicht, um sich
selbst zu helfen. „Selbst ist der Mann“ oder „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir
Gott“ sind Mottos, nach denen auch Christen im Alltag oft leben. Reiche beten
oft wenig. Sie sind materiell reich und geistlich arm.
Manchem Armen fällt es genauso schwer, zu beten. Sie haben
so viele Sorgen, dass sie „keinen Kopf“ zum Beten haben und erst mal den „Kopf
freikriegen“ müssen. Anstatt zu beten, sorgen sie sich, laufen (nur) zu
Menschen, Ämtern und anderen Stationen, um Hilfe zu finden. Sie sind materiell
arm und geistlich auch.
David war materiell reich geistlich reich. Paulus war
materiell arm und geistlich reich. Sie unterhielten eine Beziehung zu Gott, die
ihr geistliches Leben solide und reich machte. Auf der Grundlage war der
Rest nebensächlich. Sie waren zufrieden in dem, worin sie waren.
Ravenhills letzter Satz im heutigen Abschnitt soll uns
begleiten und ermutigen. Er schreibt:
Ich weiß nicht, wie
der Geist die Verbindung zustande bringt oder warum Gott mein Gebet braucht,
aber Gott tut es nun einmal auf diese Weise.
Danke, Jesus, für das wirksame und erfahrbare Mysterium des
Gebets!
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