„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 31. März 2015

Leonard Ravenhill: „Gebet“ (3/5)

Gebetsdienstag! An den vergangenen 2 Dienstagen ging es um die ersten beiden Teile eines Artikels von Leonhard Ravenhill zum Thema Gebet. Zunächst haben wir gesehen, dass Jesus aus allem ein Gebet machte. Er betete im Leben und Er betete im Sterben. Er betete, wenn andere wachten und Er betete, wenn andere schliefen.  Und große Menschen im Reich Gottes eiferten Ihm nach.

Letzte Woche wurden wir ermutigt, unsere Verzweiflung nicht zu schlucken, sondern vor Gott auszuspucken. Wenn wir erkennen, dass wir „Nichtse“ sind -  nichts zu bringen haben, dann wird uns das in Gottes Gegenwart treiben. Gebet zu vernachlässigen bedeutet, sich selbst noch viel zu viel zu vertrauen.

Der heutige Abschnitt ist überschrieben mit den Worten:

Gebet - die Sprache der Armen  Ravenhill schreibt:

Gebet ist die Sprache der Armen. Wiederholt betet David, der König Israels: "Neige Dein Ohr, o HERR, und antworte mir, denn ich bin elend und arm." (Psalm 86,1). Und vergessen Sie nicht, dass er in einem seiner bedeutendsten Psalmen sagt: "Dieser Elende rief, und der HERR hörte..." (Psalm 34,7).

Der Apostel Paulus beeindruckt mich immer wieder mit seiner geistlichen Vollmacht, seiner Herkunft und seinem überragenden Verstand. Dennoch ist er sich vollkommen darüber im Klaren, dass er nur dann stark ist in Gott, wenn er in sich selbst schwach ist. Er war stets darauf bedacht, sich selbst und anderen vor Augen zu halten, dass er in Wirklichkeit ein "Nichts" war.

Echtes Gebet beruht auf Gegenseitigkeit. Ich spreche zu Gott und Gott spricht zu mir. Ich weiß nicht, wie der Geist die Verbindung zustande bringt oder warum Gott mein Gebet braucht, aber Gott tut es nun einmal auf diese Weise.

Soweit der heute kurze Beitrag Ravenhills. Manchem Reichen fällt es schwer, Zeit zum Beten zu finden. Geld, Beziehungen und andere Mittel, die ihn reich gemacht haben (Verstand, Ausbildung, Geschicklichkeit, harte, lange Arbeitszeiten, Beziehungen …) haben im Alltag oft gereicht, um sich selbst zu helfen. „Selbst ist der Mann“ oder „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“ sind Mottos, nach denen auch Christen im Alltag oft leben. Reiche beten oft wenig. Sie sind materiell reich und geistlich arm.

Manchem Armen fällt es genauso schwer, zu beten. Sie haben so viele Sorgen, dass sie „keinen Kopf“ zum Beten haben und erst mal den „Kopf freikriegen“ müssen. Anstatt zu beten, sorgen sie sich, laufen (nur) zu Menschen, Ämtern und anderen Stationen, um Hilfe zu finden. Sie sind materiell arm und geistlich auch.

David war materiell reich geistlich reich. Paulus war materiell arm und geistlich reich. Sie unterhielten eine Beziehung zu Gott, die ihr geistliches Leben solide und reich machte. Auf der Grundlage war der Rest nebensächlich. Sie waren zufrieden in dem, worin sie waren.

Ravenhills letzter Satz im heutigen Abschnitt soll uns begleiten und ermutigen. Er schreibt:
Ich weiß nicht, wie der Geist die Verbindung zustande bringt oder warum Gott mein Gebet braucht, aber Gott tut es nun einmal auf diese Weise.
Danke, Jesus, für das wirksame und erfahrbare Mysterium des Gebets!

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