„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 12. Februar 2015

Jeremias 4. Predigt (1. Teil)

Wer heute die Götzen heidnischer Religionen als falsch bezeichnet und dazu aufruft, sich von ihnen zu trennen, muss damit rechnen, zum Abschuss freigegeben zu werden. Genau das aber war Jeremias Botschaft.

Mit seiner Predigt stand Jeremia ziemlich alleine auf einer Seite – fast das gesamte Volk einschließlich ihrer Leiter auf der anderen. Jeremia war Sprachrohr für Gottes heiliges Wort - aber ein ganzes Volk hörte lieber auf das unheilige Geschwätz falscher Propheten und gottloser religiöser Leiter. Der Philosoph R.W. Emerson beschreibt Jeremias Einstellung treffend: „Wer ein Mann sein will, muss ein Nonkonformist sein!“ In heutigem Deutsch: „Wer für seine Überzeugung stehen will, der darf sich nicht anpassen!“ 

Jeremia musste immer wieder bereit sein, allein zu stehen, sich nicht anzupassen und sich für Gott zu entscheiden. Was für eine vorbildliche Herausforderung an alle, die sich zu Gott bekennen.

Jeremias vierte Predigt beginnt mit der Aufforderung: Hört! Er sagt:

Vs 2: Hört auf die Worte dieses Bundes
Vs 3: Verflucht ist der Mann, der nicht hört auf die Worte dieses Bundes

Hier wird etwas deutlich von der Radikalität Gottes: Da gibt es Segen oder Fluch, heiß oder kalt; Gehorsam oder Ungehorsam; Glauben an den einen wahren Gott oder Unglauben, Nachfolge oder Stillstand - ganz oder gar nicht! Das sind keine populären Aussagen, die Jeremia in den Mund nehmen musste, aber er konnte nichts anderes predigen als das, womit Gott ihn beauftragte. Natürlich wollten seine Hörer das nicht hören. Sie suchten nach einem Mittelweg; irgendetwas zwischen Gehorsam und Sünde, zwischen dem wahren Gott und toten Götzen. Irgendetwas Halbes zwischen ganz oder gar nicht. Aber sie fanden nichts.

Als nächstes wunderten sie sich dann, wenn Gott tatsächlich zu dem stand, was Er gesagt hatte. Wären sie Ihm von Herzen gefolgt, hätte Er sie im Überfluss gesegnet. Da sie aber nur halbherzig folgten, stellten sie sich selbst unter das angekündigte Gericht. Ihre Entscheidung! Das hatten sie nicht erwartetund wunderten sich jetzt, wie ein guter, barmherziger Gott solch ein Gericht ausüben kann. – Hätten sie zugehört, hätten sie’s gewusst. Dann hätten sie den andern Weg gewählt und hätten sich über Quantität und Qualität des göttlichen Segens gewundert. 

Schließlich schreien sie zu Gott – und der erhört sie nicht mehr. Auch das muss die Menschen verwundert haben. Aber Jeremia zeigt auf, dass Gott keine Gebete erhört, die aus harten Herzen kommen. Wer nur zu Gott schreit, weil es ihm dreckig geht, ohne seine Wege zu ändern, muss nicht auf Gebetserhörung hoffen. Der Psalmist erkennt das, wenn er in Ps 66:18 schreibt: ‚Hätte ich Böses vorgehabt in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht erhört’

Jeremia macht deutlich: Die Gebete waren nur ein Versuch: Man schreit zu Gott – und wenn Gott nicht antwortet, geht man zu den Göttern zurück, anstatt von Herzen umzukehren.

Jeremia hat eine ernste Botschaft, die er an das Volk richtet. Es bringt ihm Hass, Gefängnis und Todesdrohungen ein. Seine Einstellung darf auch uns heute beeinflussen. Jeremia betet:

“Aber du, o Herr der Heerscharen, du gerechter Richter,
der du Nieren und Herzen prüfst: Laß mich deine Rache an ihnen sehen;
denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut!“

Lasst uns, wie unser biblisches Vorbild, das Wort Gottes mit Liebe und Klarheit verkündigen. Dass das den Zorn derer auf sich zieht, die anders denken und nicht hören wollen – den Zorn der Politiker und Religiösen (von den anderen ganz zu schweigen) – damit müssen wir rechnen.

Lasst uns dennoch die Wahrheit in Liebe und mit der Barmherzigkeit Gottes verkündigen. Und gleichzeitig den Gegenwind akzeptieren und mit Jeremia beten:

Herr der Engelheere, du gerechter Richter,
dir vertrauen wir unsere Sache an!“

Eine ausführliche Predigt zum Thema ist noch einige Tage im Seitenfenster zu finden!

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