„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 24. Februar 2015

Eleanore Roosevelts Gebet

Am 5. Februar fand in den USA das regelmäßige Gebetsfrühstück statt, zu dem jährlich über 3000 Gäste aus dem In- und Ausland erwartet werden. Im Februar zitierte der amerikanische Präsident das Gebet der Ehefrau des ehemaligen US Präsidenten, Franklin D. Roosevelt, mit den Worten: „Lass unsere Aufgaben zu groß für uns sein, so dass sie uns zu Dir hintreiben, zu Deiner Stärke.“

Dann fügte Obama – sicherlich mit einem Augenzwinkern – hinzu: „Ich habe mich manchmal gefragt, ob Gott dieses Gebet nicht ein wenig zu wörtlich genommen hat.“

Im Zusammenhang gelesen, machte Eleanore Roosevelt noch weitere Aussagen in ihrem Gebet:
“Vater, der du eine Unruhe in unsere Herzen gelegt hast, die uns alle auf die Suche schickt nach dem, was wir nie vollständig finden werden – verhindere, dass wir mit dem zufrieden sind, was wir aus dem Leben machen. Ziehe uns weg von einer Grundzufriedenheit und richte unsere Augen auf ferne Ziele. Lass unsere Aufgaben zu groß für uns sein, so dass sie uns zu Dir hintreiben, zu Deiner Stärke. Befreie uns von Sorgen und Selbstmitleid. Zeige uns das Gute, das uns verborgen ist und das Gute, das in der Welt versteckt liegt. (...) Rette uns von uns selbst und gib uns eine Vision für eine neue Welt.“ (Eigenübersetzung)

Egal, wie man das Gebet dieser Präsidentengattin verstehen möchte, trifft es doch einen Nerv in allen, die Jesus lieben und Sein Reich kommen sehen möchten. Sie betet: 
  • „Verhindere, dass wir mit dem zufrieden sind, was wir aus dem Leben machen.“ 
Das ist ein durchaus biblischer Wunsch. Hätte der reiche Kornbauer das von Herzen gebetet, wäre er nicht als Narr bezeichnet worden. Und ich stelle mich darunter und frage: Was habe ich aus meinem Leben gemacht, oder was mache ich aus meinem Leben? Ist meine Zufriedenheit gegründet in Jesus oder in dem, was ich aus meinem Leben mache?
  • Ziehe uns weg von einer Grundzufriedenheit und richte unsere Augen auf ferne Ziele.
Auch hier sehe ich eine Übereinstimmung mit Gottes Wort und Willen. Bin ich zufrieden mit meinem geistlichen Zustand oder habe ich den gesegneten Hunger (nicht Appetit, sondern Hunger) nach Seiner Barmherzigkeit? Solcher Hunger soll nach Gottes Verheißung in Matthäus 5:6 gestillt werden. Habe ich Gott geschenkte Fernziele in meiner Jesus-Nachfolge und bin ich bereit, alles aufzugeben, um diese Gott geschenkten Fernziele zu erreichen?
  • Lass unsere Aufgaben zu groß für uns sein, so dass sie uns zu Dir hintreiben, zu Deiner Stärke.
Das ist mit Sicherheit ein Gebet im Willen Gottes. Er ruft uns in Sacharja 4:6 zu: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! spricht der Herr der Heerscharen.”
Kleine Ziele, überschaubare Aufgaben – die gehen wir auch ohne Gebet und Gottvertrauen an. Folge: sie verdorren und bleiben fruchtlos – auch wenn wir’s nicht wahrhaben wollen. Die Frucht mag aussehen wie Weizen – ist aber nur Unkraut. Es sind die wahrhaft göttlichen Aufgaben, die uns auf unsere Knie und in die Arme Gottes treiben. William Carey hatte das verstanden, als er sagte: „Erwarte große Dinge von Gott, wage große Dinge für Gott!“
  • Befreie uns von Sorgen und Selbstmitleid.
Biblisch! Unbedingt biblisch! Sind es nicht in der Regel Sorgen und Selbstmitleid, die uns davon abhalten, Großes von Gott zu erwarten und Gott um Aufgaben zu bitten, zu groß für uns aber immer noch klein für Ihn? Sorgen, dass wir es nicht schaffen oder blöd dastehen ... Selbstmitleid, dass wir irgendwo zurückschrauben, aufgeben müssen, um Gott und Seinem Reich die Priorität in unserem Leben einzuräumen, die Er von uns fordert. Herr, befreie uns von Sorgen und Selbstmitleid.
  • Und schließlich: Rette uns von uns selbst und gib uns eine Vision für eine neue Welt.“
Sollte das unser Herzengebet werden, kann man nur warnen. Vorsicht! Die Erhörung dieses Gebets wird Leben auf den Kopf stellen. Wenn der Herr uns von uns selbst rettet, wird ER durch uns zum Vorschein kommen. Und wenn der Herr uns eine Vision für Seine neue Welt gibt ... kaum auszudenken. Was machen wir dann in dieser vergänglichen Welt mit unserem Geld ... mit unserer Zeit ... mit unserer Kraft ... mit unseren Fähigkeiten ...? Wofür atmen wir dann in dieser Welt ein und anschließend wieder aus? Wofür legen wir uns abends ins Bett und stehen morgens auf? Für die Vision, die Er uns gegeben hat von Seiner neuen Welt.

Ob Eleanore Roosevelt das alles so gemeint hat, muss unbeantwortet bleiben. Aber Du ... und ich? Sind wir bereit, diese biblisch korrekten Gebete mitzubeten und darauf zu hoffen, dass Gott sie erhört und unser Leben umkrempelt?

Bete! Bete die Aussagen von Eleanore Roosevelt und schütte Dein Herz vor Gott aus! Bete alleine und bete mit anderen. Suche Gott – und Du wirst Ihn finden! (Jeremia 29:13)

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