„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 30. Dezember 2014

Wo ist (noch) solch ein Gott?

Jesaja 44 ist ein Kapitel, in dem manche Passagen zum Schmunzeln einladen. So heißt es in den Versen 12,13+15:

“Der Kunstschmied hat einen Meißel und arbeitet in der Glut und bildet es mit Hämmern und fertigt es mit der Kraft seines Armes; dabei leidet er Hunger, bis er kraftlos wird, und trinkt kein Wasser, bis er ermattet ist. Der Holzschnitzer spannt die Meßschnur aus, er zeichnet es ab mit dem Stift, bearbeitet es mit Schnitzmessern und umreißt es mit dem Zirkel; und er macht es nach dem Bildnis eines Mannes, nach der Schönheit des Menschen, damit es in einem Haus wohne. Das (Holz) dient dann dem Menschen als Brennstoff; und er nimmt davon und wärmt sich damit; er heizt ein, um damit Brot zu backen; davon macht er auch einen Gott und betet ihn an; er verfertigt sich ein Götzenbild und fällt davor nieder!“

Der Bericht über Toyotomi Hideyoshi, einen japanischen Feldherrn im 16. Jahrhundert, illustriert gut, worum es Gott in diesen Versen geht:

Toyotomi Hideyoshi gab eine gigantische Buddhastatue in Auftrag, die in der Stadt Kyoto gebaut wurde. 50,000 Arbeiter benötigten für den Bau 5 Jahre. Aber die Arbeit war kaum beendet als das gewaltige Erdbeben im Jahr 1596 das Dach des Heiligtums zum Einstürzen brachte und die Statue zerstörte.  Voller Zorn schoss Hideyoshi einen Pfeil auf den gefallenen Buddha. „Ich hab dich hier mit großem Kostenaufwand aufgestellt,“ schrie er. „Und jetzt kannst du nicht mal in deinem eigenen Tempel auf dich aufpassen!“

Der Prophet Jesaja beschreibt treffend die Torheit des Götzenkults: Der Mensch gibt sich ganz hin, investiert seine Kraft, sein Material, seine Gesundheit und ist am Ende ganz erschöpft: Der Götze, den er gebastelt hat, kann seine Kraft nicht erneuern. Das steht im genauen Gegensatz zu unserem Gott, der die Kraft der Müden erneuert und den Unvermögenden Stärke schenkt. (vgl.: Jesaja 40:31)

Viele Menschen investierten ihr Können, ihre Intelligenz, Talente, Zeit, Geld,  Gesundheit, und ihr Leben – in was? In Götzen!  Glücklicherweise sind wir heute aufgeklärt genug, uns keine Götzen mehr zu schnitzen oder zu gießen.

ABER: wo hinein investiere ich mein Können, meine Intelligenz, Talente, Zeit, Geld,  Gesundheit, Kraft, mein Leben?

Der Kirchenvater Augustinus sagte: Götzendienst ist es, wenn wir irgendetwas anbeten (ungebürlich verehren), das uns zum Gebrauch gegeben ist, oder wenn wir irgendetwas ‚benutzen,’ das angebetet werden sollte.

Jemand anders sagte: Das, wofür ich ALLES geben – und im Gegenzug nichts annehmen würde – das ist das Wichtigste in meinem Leben. Was immer das ist, das ist mein Gott.

Lachen wir also nicht zu laut über die Götzendiener zur Zeit Jesajas.
Wo hinein investierstieren wir? In Familie? Haus? Hof? Lebensqualität? Gesundheit? Arbeit? Prestige? Position? Ansehen?  Jesus? 
Was immer es ist, das ist Dein Gott! (w)

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