„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 12. November 2014

Wang Ming-Tao

Wang Ming-Tao wurde im Jahr 1900 während des Boxer Aufstandes in Peking, China, geboren. Obwohl er in extremer Armut aufwuchs und immer wieder mit Krankheiten kämpfte, kämpfte er sich durch eine Missionsschule und war ein guter Schüler. Im Alter von 14 Jahren bekehrte er sich zu Jesus und kam im Laufe der Zeit zu dem Schluss, dass jede gesellschaftliche Sünde ihr Spiegelbild in der christlichen Gemeinde findet. Ihm wurde bewusst, dass die Gemeinde Jesu eine „geistliche Revolution“ benötigte. Er wollte Gottes Werkzeug dazu sein. Seinen ersten Arbeitsplatz als Lehrer an einer presbyterianischen Schule verlor er, weil er auf der Taufe durch Untertauchen bestand.

1925 begann er christliche Versammlungen in seinem Haus, die schließlich zur Entstehung einer Kirche führten, die 1937 bereits ihr eigenes Gebäude mit mehreren hundert Sitzplätzen besaß. Es war eine einfache Konstruktion ohne Schnörkel; sogar auf ein Kreuz hatte man verzichtet.

Pastor Wang war bekannt für seine klaren Standpunkte. Niemand wurde getauft ohne Frucht seiner Bekehrung zu zeigen. „Lieber einige wenige gute Dinge, als ein Haufen schlechter!“ hieß es. Selbst seine schlimmsten Feinde konnten ihm nichts vorwerfen, außer seiner Kompromisslosigkeit. Es war während der japanischen Besatzungszeit, als Wang nicht bereit war einem japanisch kontrollierten Kirchenzusammenschluss beizutreten. Daraufhin wurde er so oft und massiv von den Japanern bedroht, dass er für sich selbst einen Sarg bestellte, weil er mit seiner baldigen Hinrichtung rechnete.

Als er sich 1955 weigerte, sich der staatlich kontrollierten chinesischen Kirche anzuschließen, wurde seine Gemeinde geschlossen und er selbst, seine Frau und 8 Gemeindemitglieder verhaftet. Erst 1980 kam er wieder frei, alt, zahnlos, fast taub und fast blind. Am 28. Juli 1991 starb Wang Ming-Tao in Shanghai.

Von Wang Ming Tao stammt das folgende „geistliche Thermometer" (Eigenübersetzung): 

GRÜN = geistlich gesund, alles im grünen Bereich! 
ROT = geistlich krank, dringend Behandlung nötig! 

Brennend im Gebet
Gefühllos im Gebet
Bibellesen schmeckt gut
Bibellesen schmeckt fade
Völliges Gottvertrauen
Furchtsam und zweifelnd
Liebe zu Gott steht über allem
Liebe zur Welt steht über Liebe zu Gott
Widersteht und hasst Sünde
Geht Kompromisse ein mit der Sünde
Ehrt Gott in allem
Sucht Ehre für sich selbst in allem
Völliger Friede
Viele Sorgen
Ist dankbar in allem
Murrt viel
Stets voll Freude singend
Stets traurig seufzend
Friedevoll und geduldig in Trübsal
Leicht zu Ärger herausgefordert
Gibt anderen viel Beachtung
Gibt sich selbst viel Beachtung
Sucht in allem, Gott zu gefallen
Sucht in allem, Menschen zu gefallen
Verlangt im Herz nach geistlichen Dingen
Verlangt im Herz nach den Dingen der Welt
Redet zur Erbauung anderer
Redet Worte, die andere kritisieren
Frohes Zeugnis für Jesus
Kraftlos zum Zeugnis für Jesus
Fröhlicher Geber für Gottes Sache
Geizig und ohne Verlangen zu geben
Freut sich über Erfolge anderer
Ist neidisch über Erfolge anderer
Hilft den Bedürftigen
Gleichgültig gegenüber Bedürftigen
Bereit, anderen zu vergeben
Unversöhnlich gegenüber anderen
Charakter steht ganz oben
Kleidung steht ganz oben
Verlangen nach Gemeinschaft mit Christen
Zufrieden in der Gemeinschaft mit Nichtchristen
Froh, geistlicher Erbauung zuzuhören
Froh, Schmeicheleien zuzuhören
Verlangen nach der Wiederkunft des Herrn
Kein Nachdenken über die Wiederkunft des Herrn

Kämen diese Worte von einem von "uns" würden wir sie vielleicht als "abgefahren und extrem" abtun. Aber sie sind im Schmelzofen der Verfolgung und des Leides geschmiedet und erprobt. Sie sind ein Nachdenken wert. Der Herr segne Euch!

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