„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Freitag, 4. Juli 2014

Lauwarm

"Heiß oder Kalt“ – so hieß eines meiner Lieblingslieder Ende der 70ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Gesungen wurde das Lied von Lilly, die zur Jesus People Musikszene gehörte. (Neu eingestellt zum Anhören im Seitenfenster)
Im Lied geht es um den Vers aus Offenbarung 3:15, wo es heißt:

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist.
Ach, dass du kalt oder heiß wärst!

„Du musst kalt oder heiß sein,“ singt Lilly. „denn der Herr mag kein Zwielicht und auch keine lauwarmen Seelen.“

Naja, Recht muss man ihr für diese Aussagen geben, denn immerhin gründet sich das Lied auf den zitierten Vers aus der Offenbarung und den Folgevers 16:

So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß,
werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.

Uhhh! Das ist ziemlich radikal. Kalt ist ok! Heiß ist auch ok! Aber lauwarm ist zum …! Mir geht das so mit lauwarmen Kaffee. Gott geht das so mit Seelen.

Erklärungsansätze sind unterschiedlich. Die einen sagen sich: Na ja, ich bin ein lauer Christ aber irgendwie wird Gott mich ja nicht wegwerfen. Wird schon irgendwie passen. Gefährlich!

Andere machen ganz akrobatische Auslegungen, um sich zu beruhigen, dass sie ja nicht gemeint sein können. In seinem Buch: „Mein Leben als Volltreffer“ schreibt Francis Chan zu dem Thema: „Gott sagt hier, dass er die Lauen aus seinem Mund ausspeien wird, und das ist ein drastischer Unterschied dazu, wenn Gott dich annimmt und im Himmel willkommen heißt. Die Lauwarmen müssen noch errettet werden. Wie können wir nur behaupten, dass ein lauwarmer Christ errettet ist?“ (Seite 169)

Ich meine, dies ist ein legitimer Auslegungsansatz. Die Bibel sagt, dass Jesusjünger an ihrer Frucht erkannt werden können. In ihren Worten, Taten, Einstellungen, Überzeugungen, Zielen bringen sie das hervor, was die Bibel als Frucht bezeichnet. Sie setzen sich durch Andersartigkeit vom Rest der Gesellschaft ab. Nicht im negativen Sinn. Statt zu fluchen, segnen sie. Statt übel zu reden bringen ihre Worte Heilung. Statt zu Hassen lieben sie – einander und ihre Feinde. Sie setzen sich also nicht durch Negatives, sondern durch Positives ab. Durch einen radikalen Lebenswandel, der auffällt. Eben: heiß oder kalt!

Weder / noch – wischi /waschi – vielleicht / oder-auch-nicht – das ist lauwarm, nichts Halbes und nichts Ganzes, unentschlossen. Das ist nicht das Merkmal eines Christen. Wer verstanden hat, was es bedeutet, dass Jesus uns liebt, was es für Jesus bedeutet hat und was es für uns bedeutet – der wird und kann nicht lauwarm bleiben; der folgt Jesus nach! Der ist heiß oder kalt: 100%!

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. 
Ach, dass du kalt oder heiß wärst!
So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, 
werde ich dich ausspeien aus meinem Mund. (Offenbarung 3:15-16)

Diese Verse hat Gott nicht geoffenbart, um uns Angst zu machen. Wir werden angehalten, unser Herz zu prüfen. Schlägt es ungeteilt – 100% – für Jesus, oder ist es lauwarm? Ein lauwarmes Herz ist in einem brandgefährlichen Zustand. Aber das kann sich in dem Moment ändern, in dem ich mein Leben zu 100% in Jesu Hände legen. Wer das tut, wird erstaunt sein, wie viel er bisher verpasst hat! (W)

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