„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Donnerstag, 3. Juli 2014

Gottes Arbeit oder unsere Arbeit?

Auch Menschen, die Gott in seinen „Vollzeit-“ Dienst beruft, sind Menschen, die kämpfen. Oft kämpfen Evangelisten, Missionare, Verwalter in christlichen Werken, Pastoren, Radio-oder Literaturmissionare und andere mit all den Versuchungen und Anfechtungen, mit denen jeder andere Christ auch zu kämpfen hat. Ja, auch mit Ärger am Arbeitsplatz, finanziellen Nöten oder zwischenmenschlichen Beziehungen.

Allerdings kämpfen sie zusätzlich und überdurchschnittlich oft in weiteren Kämpfen. Fehlende, messbare Arbeitsresultate, die ständige Frage: Was möchte mein Arbeitgeber (im Himmel) … verstehe ich Ihn recht … bin ich im Zentrum Seines Willens – dazu die Erwartungen, die rein irdisch an sie gestellt werden. Vermutlich wird sich (fast) jeder „Vollzeit-“ Arbeiter irgendwann die Frage gestellt haben: Lohnt sich der Einsatz? Lohnt sich der Kampf? Und manchmal möchten sie aufgeben. 

Meinen Zivildienst habe ich in einem Krankenhaus gemacht. Da wurden Kranke reingefahren – und gingen gesund wieder nach Hause. Während meiner Zeit als Missionar habe ich mir manchmal gewünscht, wieder im Krankenhaus zu arbeiten und am Ende einer Arbeitsperiode positive, messbare Ergebnisse zu sehen.

Während unseres Gemeindebibelstudiums fielen mir Verse 3+4 in Josua 23 auf. Da heißt es: 

Ihr aber habt alles gesehen, was der Herr, euer Gott, 
getan hat an allen diesen Völkern um euretwillen; 
denn der Herr, euer Gott, hat selbst für euch gekämpft. 
Seht, ich habe euch diese übriggebliebenen Völker 
durch das Los zugeteilt, jedem Stamm sein Erbteil, 
vom Jordan an, und alle Völker, die ich ausgerottet habe 
bis an das große Meer, wo die Sonne untergeht.

Gott hatte den Sieg gegeben – Josua hat ausgerottet. Beides gehört zusammen, beides geht Hand in Hand. Ohne dass Gott den Sieg gibt, kann Josua kämpfen, wie er will und solange er will. Andererseits: Ohne dass Josua kämpft, gewinnt der Feind.

Das ist das Geheimnis der Zusammenarbeit des allmächtigen Gottes mit dem unnötigen Menschen. Niemand – weder der „Vollzeit-“ Arbeiter noch jemand anderes muss sich einbilden, dass sie schon irgendetwas für Gott auf die Beine stellen werden, wenn sie nur lange und hart genug arbeiten. Vielleicht schafft das ein Schreiner, eine Krankenschwester oder ein erfolgreicher Verkäufer. Aber das Reich Gottes verkaufen wir nicht, wir verkündigen es. Gottes Segen ist immer ausschlaggebend.



Psalm 127:1 bestätigt genau diese Wahrheit. Da heißt es:

Wenn der Herr nicht das Haus baut, 
dann arbeiten umsonst, die daran bauen;

Wir sollen bauen und müssen bauen, aber der Herr muss es vollbringen. Paulus lehrt dasselbe in 1 Korinther 3:6-7, wo er schreibt:

Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, 
Gott aber hat das Gedeihen gegeben. 
So ist also weder der etwas, welcher pflanzt, 
noch der, welcher begießt, 
sondern Gott, der das Gedeihen gibt.

Es ist nicht falsch, eine Last zu haben für das Werk des Herrn. Paulus schreibt von der Sorge, die er empfindet für alle Gemeinden. Wichtig ist, dass wir Sorgen, Frust, scheinbare Rückschritte, langsames Wachstum und Enttäuschungen die normal sind im Leben für Jesus – nicht selber tragen, sondern abgeben und uns daran festhalten, dass unser Werk im Herrn nicht vergeblich ist, wenn wir nicht ermatten.

Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich
nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, 
weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn!  
(1 Kor 15:58)

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