Liebe Brüder, nicht jeder von euch soll ein Lehrer werden;
und wisst, dass wir ein desto strengeres Urteil empfangen werden. Denn wir
verfehlen uns alle mannigfaltig. Wer sich aber im Wort nicht verfehlt, der ist
ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten. Wenn wir
den Pferden den Zaum ins Maul legen, damit sie uns gehorchen, so lenken wir
ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, obwohl sie so groß sind und von
starken Winden getrieben werden, werden sie doch gelenkt mit einem kleinen
Ruder, wohin der will, der es führt. So ist auch die Zunge ein kleines Glied
und richtet große Dinge an. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet's
an! Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. So ist die
Zunge unter unsern Gliedern: sie befleckt den ganzen Leib und zündet die ganze
Welt an und ist selbst von der Hölle entzündet. Denn jede Art von Tieren und
Vögeln und Schlangen und Seetieren wird gezähmt und ist gezähmt vom Menschen,
aber die Zunge kann kein Mensch zähmen, das unruhige Übel, voll tödlichen
Giftes. Mit ihr loben wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den
Menschen, die nach dem Bilde Gottes gemacht sind.
Man kann nur hoffen, dass der Pastor dies in Erinnerung hatte, als das
Folgende geschah:
Es wird
berichtet, wie er ein Holzspalier
herstellte, um eine Kletterpflanze in seinem
Garten zu unterstützen. Als er
rumhämmerte, bemerkte er, dass ein kleiner Junge ihn beobachtete. Der Kleine sagte nichts, gar nichts, nicht mal ein einziges Wort.
Also arbeitete der Pastor einfach weiter und dachte, dass dem
Jungen das Zuschauen wohl irgendwann langweilig werden würde und er den Garten
verlassen würde. Das aber geschah nicht. Der Gedanken, dass seine Arbeit
bewundert wurde, gefiel dem Geistlichen gar nicht so
schlecht und er sagte schließlich: "Nun,
mein Sohn, versuchst Du, Dir einige wichtige Hinweise zur Gartenarbeit zu holen?" "Nein",
antwortete der Junge ganz ehrlich. "Ich
warte nur darauf, zu hören, was ein Prediger sagt, wenn er sich mit seinem Hammer auf den Daumen
schlägt."
Na ja, wüsste man das immer vorher. Jakobus schreibt noch 3
weitere Verse zu dem Thema:
Aus
"einem" Munde kommt Loben und Fluchen. Das soll nicht so sein, liebe
Brüder. Lässt auch die Quelle aus "einem" Loch süßes und bitteres
Wasser fließen? Kann auch, liebe Brüder,
ein Feigenbaum Oliven oder ein Weinstock Feigen tragen? So kann auch eine
salzige Quelle nicht süßes Wasser geben. (10-12)
Es heißt, dass im Verhältnis zur Größe die Zunge der stärkste
Muskel des Körpers ist. Er bekommt ständig Workout, denn wir nutzen ihn sowohl beim Reden, wie auch beim Essen, Schlucken und zu anderen Anlässen.
Lasst uns auch
heute den „Workout“ der Zunge nicht vernachlässigen. Der Workout kann ein süßes
oder bitteres Ergebnis haben, kann Lob oder Fluch hervorbringen. Ich habe meine
Entscheidung getroffen.
„Freundliche Worte
sind wie Honigseim,
süß für die Seele und heilsam für das Gebein.“
(Sprüche
16:24)
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