Am Ende des Kapitels scheint Josua allein unterwegs zu sein
und wir lesen (Josua 5:13-15):
Es geschah aber, als
Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah sich um; und siehe, ein
Mann stand ihm gegenüber, der hatte ein blankes Schwert in seiner Hand. Und
Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Bist du für uns oder für unsere Feinde? Er aber sprach: Nein, sondern ich bin der
Fürst über das Heer des Herrn; jetzt bin ich gekommen! Da fiel Josua auf sein
Angesicht zur Erde und betete an und sprach zu ihm: Was redet mein Herr zu
seinem Knecht? Und der Fürst über das Heer
des Herrn sprach zu Josua: Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der
Ort, auf dem du stehst, ist heilig! Und Josua tat es.
Josua hatte eine Zeit mit Gott. Zunächst scheint er nichts
davon zu spüren, dass Gott gegenwärtig ist. Er weiß nicht, dass er Gott ganz
nahe ist und Gott ihm auch. Aber Josua beginnt das Gespräch mit einer einfachen
Frage. Dann gibt sich der „Fremde“ zu erkennen. Es ist der Herr selbst.
Nachdem Josua weiß, mit wem er es zu tun hat, fällt er voll
Ehrfurcht auf sein Gesicht und gibt seine Bereitschaft zu erkennen, Gottes Wort
zu empfangen und aufzunehmen. Es wird nur ein Satz berichtet, den der Herr zu Josua
spricht. Er sagt:
Ziehe deine Schuhe aus
von deinen Füßen;
denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig!
denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig!
Das war’s! Was hatte Josua erwartet? Vielleicht
Offenbarungen über die Zukunft? Vielleicht den militärischen Schachzug für die Einnahme
Jerichos? Vielleicht eine Anweisung für die nächste Woche oder einen Hinweis, was
in seinem Leben falsch läuft. Nichts von alledem bekommt er zu hören. „Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen;
denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig!“ Das ist alles, was Josua
hört. Er tut genau das – und damit endet die Episode.
Ich werde an meine eigenen Begegnungen mit Gott erinnert, im
Volksmund „Stille Zeit“ genannt. Ich lese meine Bibel und erwarte oft ein besonderes
Wort, ein Hinweis, eine Antwort auf meine Fragen oder eine Korrektur meines
Handelns. Aber manchmal ist da nichts von alledem. Es ist einfach „nur“ die
Begegnung mit Gott, die meine Stille Zeit ausmacht. Zeit in Seiner Gegenwart.
Die Erinnerung, dass Er heilig ist und ich Ihm trotzdem begegnen darf. Manchmal
schließe ich meine Bibel, ohne „ein Wort für den Tag“ erhalten zu haben, ohne
eine Warnung vor Sünde oder eine Ermutigung zu einer guten Tat – und dennoch
gesegnet.
Der heutige Text aus Josua 5 hat mich ermutigt, dass meine
Stille Zeit nicht umsonst ist, wenn ich einfach ein paar Minuten (oder noch ein
paar Minuten mehr) Zeit mit meinem Herrn verbringe. Auch wenn ich nicht jeden
Morgen ein „konkretes Wort“ aus seinem Mund höre, sind es doch wertvolle und
stärkende Momente und Gedanken, in der Gegenwart des Heiligen geruht zu haben.
Ich lese Sein Wort, ich rede mit Ihm und erfreue mich an der Gemeinschaft mit
Ihm.
Ich wünsche Dir den Segen der Gegenwart Gottes, die Freude
an Seinem Wort – konkret oder auch mal nicht konkret, die Erleichterung durch
das Gebet und die Begleitung des Herrn durch den ganzen Tag.
Der Herr segne Dich!
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