„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Mittwoch, 4. September 2013

Nachfolge Jesu und sozialer Auftrag (3 von3)

Vorgestern haben wir gesehen, dass Jesu erstes und höchstes Ausbildungsziel für Seine Jünger war, dass sie es lernten, Menschen für Jesus zu fischen. Wir haben gesagt, dass es für Christen das höchste Ziel ist, Menschen eine bessere Ewigkeitspersepktive zu vermitteln.

Gestern ging es darum, dass wir uns als Jesusjünger durchaus auch für Gerechtigkeit und Fairness in der Welt einsetzen. Allerdings immer in Verbindung mit unserem Primärziel: die Frohe Botschaft zu verkündigen. Innerhalb der Gemeinde Jesu soll Gottes Gerechtigkeit ausgelebt werden und dadurch zu Jesus einladen. Gottes Gerechtigkeit in einer Welt zu etablieren, die Ihn und Seine Gerechtigkeit ablehnt, bedeutet, einen verlorenen Kampf zu kämpfen. Wir sollen an unserem Platz in der Welt durch das Ausleben der Gerechtigkeit Gottes Würzkraft und Licht sein. Die Welt soll uns sehen und zum Licht in unserer Mitte – Jesus – angezogen werden.

Gerne wird in diesem Zusammenhang Jakobus zitiert:
Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen? (Jakobus 2:15+16)
Anschließend wird argumentiert, dass Jakobus wiederholt davon redet, dass wir gegenüber der Not nicht untätig bleiben dürfen, sondern aufgerufen sind, aktiv zu werden. Richtig! Wir wollen aber auch hier einiges beachten. Zum einen handelt es sich um Glaubensgeschwister. Wir haben bereits gesagt: Die Gemeinde soll und muss Gottes Gerechtigkeitsmodell ausleben, um durch Wort und Tat zu Jesus einzuladen. Die Tatsache, dass es Glaubensgeschwister sind, denen gegenüber Gerechtigkeit getan werden soll, setzt voraus, dass sie zuvor das Evangelium gehört und angenommen haben. Das war auch Jesu Reihenfolge.

Manchmal hört man den Spruch: Ein hungriger Bauch kann das Evangelium nicht verstehen. Eine andere Beobachtung ist mindestens gleichwertig: Ein voller Bauch versteht das Evangelium noch weniger. Genau das warf Gott Seinem Volk vor. Ihre Zufriedenheit hatte ihre Ohren verstopft. Die Geschichte mit unzähligen Beispielen zeigt, dass Not Beten lehrt. Lindern Christen primär die Not ohne das Evangelium zu verkündigen und auf Jesus hinzuweisen, haben sie ihren Auftrag verfehlt.

Interessant in diesem Zusammenhang sind Berichte aus den Erweckungsbewegungen, den Evangelisationsveranstaltungen von Billy Graham und Evangelisationstreffen in der Dritten Welt bis heute. In diesen Treffen ging es zunächst ausschließlich darum, Menschen für Jesus zu gewinnen. Wurde dieses Ziel erreicht, wurde automatisch Not gelindert. Familien wurden heil, Kranke wurden gesund, Ausgestoßene wurden integriert, Armen wurde geholfen. Aus manchen Berichten wird bekannt, dass Alkoholmissbrauch und Kriminalität so drastisch zurückgingen, dass Polizei und Gerichte kaum mehr Arbeit hatten und Kneipen schließen mussten. Grundlage war nicht sozialer Einsatz von Christen sondern die sozialisierende, Gerechtigkeit-wirkende Kraft Jesu. Menschen wurden durch die Verkündigung der Frohen Botschaft erneuert und lebten ein Leben verändert durch Ihn.

Eine Geschichte berichtet, wie eine Regierung in Südamerika die Menschen aus den Slums holte und ihnen ein neues, faires Leben ermöglichen wollte. Man baute Siedlungen und siedelte die Slumbewohner um in der Erwartung, nun würde alles anders. Nach nur wenigen Monaten waren die neuen Siedlungen zu neuen Slums verkommen. Anstatt zunächst die „Slums“ aus den Herzen der Menschen herauszuholen, hatte man die Menschen nur aus den Slums herausgeholt, sie aber innerlich unverändert gelassen.

Ein gegenteiliges Projekt ist mir von den Philippinen bekannt. (Info in Englisch: HIER) Missionare haben vor Jahren ein Projekt gestartet, das mittlerweile internationalen Charakter hat. Das Projekt – eine Teeplantage – hat zum Ziel, Menschen, die durch die Missionsarbeit zum Glauben kommen, eine Einkommensmöglichkeit zu bieten. Gerechte Löhne werden gezahlt, es wird nach biblischen Prinzipien gearbeitet und der Gewinn fließt wiederum in die Missionsarbeit. Oberstes Ziel dieser Arbeit ist, dass Menschen Jesus kennenlernen.

„Alles, was ihr tut, (mit Worten oder mit Werken ) das tut von Herzen
als dem Herrn und nicht den Menschen.“ (Kolosser 3:23)

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