Gebet ist wahrscheinlich die vernachlässigste
Praxis der christlichen Gemeinde. In wenigen Gemeinden bestehen noch
eigenständige Gebetsstunden. In manchen Gemeinden werden Gebet- und Bibelstunde
miteinander verbunden. Auch noch gut, sofern Gebet mehr als Alibicharakter in
solchen Treffen hat. In den meisten Gemeinden spielt Gebet keine entscheidende
Rolle mehr. Für die Zustellung der Guten Nachricht in Gebieten, die
problematisch und menschlich gesehen verlustreich sind, ist Gebet
unverzichtbar. In Römer 10:14 fragt Paulus: „Wie aber sollen sie (die Boten
Gottes) gehen, wenn sie nicht gesandt sind?“ Die Gemeinde Jesu muss
senden – und zum Senden, gehört das Beten. Hier sind wir alle – alle –
herausgefordert, mitzuarbeiten. Oder?
Wenn Jesus uns sagt, unseren Nächsten zu
lieben, und wir lieben ihn nicht – sündigen wir!
Wenn Jesus uns auffordert, die Wahrheit zu
sagen, und wir sagen sie nicht – sündigen wir!
Wenn Jesus uns auffordert, Unzucht zu meiden,
und wir meiden sie nicht – sündigen wir!
Wenn Jesus uns auffordert, dafür zu beten,
dass Gott Seine Boten in Länder sendet, in denen es an Arbeitern mangelt, und
wir beten nicht – ja, was dann?
In Lukas Kapitel 10:2 sagt Jesus: „Die
Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet den HERRN der Ernte, daß
er Arbeiter aussende in seine Ernte.“
Hier haben wir ein Anliegen, von dem wir
wissen, dass es gemäß Gottes Willen ist. Ein konkretes Anliegen, durch dass wir
mitarbeiten können und sollen, damit problematische und verlustreiche
„Zustellungsgebiete“ mit Gottes Guter Nachricht erreicht werden. Schließlich
haben wir einen unmissverständlichen Auftrag Gottes, der nicht als Vorschlag
oder Idee angeboten wird, sondern als Auftrag zur Mitarbeit. „Wie aber
sollen sie gehen, wenn...“
... nicht eine große Schar Beter ihnen
vorauseilt und den Boden (durch Gebet) pflügt?
... nicht eine große Schar Beter das
Ausstreuen der Guten Nachricht (durch Gebet) begleitet?
... nicht eine große Schar Beter das Begießen
und Wachsen der aufkeimenden Frucht fördert?
... nicht eine große Schar Beter mitarbeitet, die
Ernte einzubringen und Seelen zu retten?
Alle, die Jesus nachfolgen, haben Anliegen,
die sie regelmäßig im Gebet zu Jesus bringen. Das ist unser Vorrecht und unsere
Freude! Alle, die Jesus nachfolgen, setzen sich ein für ihren Herrn und Retter,
Jesus. Auch das ist unser Vorrecht und unsere Freude!
Vielen ist nicht bewusst, dass es
„Zustellungsgebiete“ für die Gute Nachricht Gottes gibt, die ein zusätzliches
Mass an Gebet brauchen. Zustellungsgebiete, die problematisch sind und
menschlich gesehen ein Verlustpotential haben. Menschlich gesehen! Beter
machen andere Erfahrungen. Gott macht keine Verluste! Jesus ist Sieger, und wir
nehmen durch Gebet Teil an Seinem Sieg. Das ist unser Auftrag, unser Vorrecht
und unsere Freude!
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