Dabei soll die Vorgeschichte des armen
Jünglings gar nicht heruntergespielt oder verachtet werden. Dass er nach
eigener Aussage die Gebote gehalten hatte, die Ehe nicht zu brechen, weder zu
töten noch zu stehlen, weder zu lügen noch zu rauben – das ist schon
lobenswert. Und Vater und Mutter hatte er auch geehrt. Jesus argumentiert nicht
darüber. Er sah, dass der junge Mann ernsthaft auf der Suche war, denn
obwohl er alles gehalten hatte, spürte er: „Mir fehlt etwas zum ewigen Leben“.
Mit dieser Frage kommt er zu Jesus und Jesus beantwortet sie ihm in einfachen
und klaren Worten. Es bedurfte nicht viel. Ein Schritt, ein letzter Schritt –
und der junge Mann hätte erfahren, was echter Reichtum ist und was Vertrauen in
Jesus bewirken kann. Aber diesen letzten Schritt tat er nie.
„Herr, wenn du es bist, so befiehl mir,
zu dir auf das Wasser zu kommen!“ (Matthäus 14:28)
Und Jesus sagt das Wort! „Komm!“
Der Mut des Petrus,
sein Verlangen nach echter Gotteserfahrung, seine Hingabe an Jesus, seine
Ankündigung der Nachfolge und seine unausgesprochene Ansage: „Herr, ich will
und werde Dir vertrauen!“ die sollten nun getestet werden. Taten mussten
jetzt Worten folgen. Der letzte Schritt, Vertrauen in die Tat umzusetzen, der
musste jetzt folgen. Jesus hatte gesagt: „Komm!“ Und es heißt in Matthäus 14:29:
Petrus
stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser,
um zu Jesus zu kommen.
Was für eine Erfahrung! Und was für ein
Unterschied zwischen dem armen Jüngling und dem reichen Petrus! Der junge Mann
war um eine Gotteserfahrung ärmer, Petrus war um eine Jesus-Begegnung reicher.
Beide standen vor einem letzten, entscheidenden Schritt. Einer vertraute,
der andere nicht. Einer wurde reicher, der andere ärmer.
Was hat dieser letzte Schritt des Vertrauens auf
dem See wohl in Petrus bewirkt? NIE wird er das Gefühl des tragenden Wassers
mitten im Sturm vergessen haben. NIE wird er das Gefühl der starken Hand Jesu
vergessen haben, der ihn ergriff, als sein Vertrauen zu schwinden begann. NIE
wird er die Lektion vergessen haben, die er lernte: Der Herr enttäuscht
niemanden, der den letzten und entscheidenden Schritt tut. Der Herr steht immer
auf der Seite derer, die den ‚Worten des Vertrauens’ ‚Taten des Vertrauens’
folgen lassen.
In welchen Bereichen stehst Du vor dem
entscheidenden letzten Schritt: Vertrauen – oder nicht? Welche irdische
Sicherheit fordert der Herr von Dir? Welche Entscheidung musst Du treffen,
welchen Weg einschlagen. Der letzte Schritt – lass es einen Schritt ZU Jesus
sein, nicht von Ihm weg.
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