„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 2. Juli 2012

Das Kamel und die Zecke

"Das Kamel trägt die Last, aber es ist die Zecke, die sich beschwert"

Warum dies wohl ein marokkanisches Sprichwort ist? Die Wahrheit in diesem Satz ist global und so alt wie die Menschheit. Ob es dabei um Politik, Geschäft, Familie oder Gemeinde geht - es passt einfach. Sogar auf unsere Beziehung zu Gott - leider. In 2 Mose 19:4 sagt Gott seinem Volk:

"Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern getan habe, und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und habe euch zu mir gebracht."

Die Befreiung aus Ägypten und Gottes Fürsorge war nicht Israels Tun - Gott hatte sie getragen. Getragen! GETRAGEN wurden sie! Und sie dankten es ihm mit ständigen Beschwerden. Eltern können dies vielleicht im Ansatz nachvollziehen. Wir TRAGEN manchmal unsere kleinen Kinder, selbst wenn wir müde sind. Und dennoch ernten wir Beschwerden: Lass mich runter! Wir tragen unsere Teenager (vielleicht finanziell) und dennoch kommen die Beschwerden: Mein Taschengeld reicht nicht. Und uns selbst geht es ja auch nicht anders. Wie oft regen wir uns auf über andere, die mit Verantwortung betraut sind, uns zu tragen. Nicht wir tragen die Last - wir werden getragen. Aber wir sind die, die sich beschweren. Und nicht selten beschweren wir uns über Nebensächlichkeiten, die der Aufregung nicht wert sind.

Israel beschwerte sich bei und über Mose, obwohl das Volk doch wunderbar von Gott getragen wurde. Und Gott nahm diese Beschwerde von Mose weg und legte sie sich persönlich auf.

Die Johannesjünger beschwerten sich bei ihrem Meister, dass mehr Menschen Jesus nachfolgten, als ihnen. War das ihre Verantwortung?

Der Pharisäer Simon beschwerte sich, dass Jesus sich von einer zweifelhaften Frau die Füße waschen ließ. War das sein, Simons Problem? Trug er die Trauerlast der Frau oder musste er für Jesus eine Erklärung abgeben?

Ein tolles kleines Buch mit dem Titel: "Don't sweat the small stuff" macht in vielen kurzen Kapiteln deutlich, wozu uns die Bibel immer wieder aufruft: Lass dich nicht von Nebensächlichkeiten aus der Balance bringen. Die Bibel drückt es u.a. in Philipper 2:10 so aus:

"Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel!"

Wie schaffen wir das? Vielleicht stellen wir uns einfach mal vor, dass wir lediglich eine kleine Zecke sind, schön im Warmen, immer an der Quelle und eigentlich mehr Grund haben, den zu loben, der uns trägt als uns zu beschweren über Dinge, die der Beschwerde nicht wert sind.                                                                               (Whg.v.30.3.10)

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