„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Freitag, 30. September 2011

Bin ich denen schon mal begegnet?

Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt; ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewe­sen, und ihr habt mich besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.
Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig, und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder ohne Kleidung, und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank gesehen, oder im Gefängnis, und sind zu dir ge­kommen? Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!
Dann wird er auch denen zur Linken sagen: Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt; ohne Kleidung, und ihr habt mich nicht bekleidet; krank und gefangen, und ihr habt mich nicht besucht!
Dann werden auch sie ihm antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder ohne Kleidung oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser Ge­ringsten nicht getan habt, das habt ihr mir auch nicht getan! (Matthäus 25:35-45)

Das sind ernste Verse, die mich heute ins Nachdenken brachten. Zum einen habe ich mich gefragt, ob mir solche Menschen überhaupt begegnen. Hungrige? Durstige? Fremdlinge? Nackte? Kranke? Knackis? Einige Kategorien schon. Andere auch – nur: die erkenne ich nicht, weil ich blind bin oder weil ich sie nicht sehen möchte. Eine Bekannte schreibt über Beriwan, die mit ihrer Familie vor langer Zeit nach Deutschland kam, dass sie mit ihrer Großfamilie viele Jahre hier lebte. Ihr Mann hatte Deutsch gelernt, die Kinder lernten gut und brachten gute Noten aus der Schule mit nach Hause, der Haushalt war gut in Schuß, alles glänzte und jeder war glücklich. Bis dass die Familie wegen einer anderen Frau auseinanderbrach. Das Haus geht verloren, der Vater läßt nichts mehr von sich hören – nicht mal am Geburtstag seiner Kinder – Mutter und Kinder fühlen sich plötzlich fremd, verlassen und allein. – Diese Situation oder eine ähnliche findet sich so oder ähnlich garantiert auch in meiner Nachbarschaft. Aber ich sehe sie nicht. Meine Bekannte ist offen für Gottes Führung. Gott führt sie zusammen mit Beriwan und ihren Kindern und eine Freundschaft beginnt.

In diesem Fall war es eine Fremde. In anderen Fällen sind es Hungrige oder Durstige, Menschen ohne Mittel, sich ausreichend kleiden zu können oder Menschen im Gefängnis. Tatsache ist, dass sich Jesusjünger diesen Menschengruppen nicht entziehen können. Jesus sagt beides:
„Was ihr einem dieser Ge­ringsten nicht getan habt, das habt ihr mir auch nicht getan“ ebenso wie: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!

Mein Gebet ist darum: “Herr, lass mich deine geringsten Brüder und Schwestern nicht übersehen. Wer ist es heute, den du mir zeigen möchtest? Welche Gruppe ist es, die du mir langfristig besonders ans Herz legen möchtest?“ Betest Du mit?

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