„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 2. April 2011

Plötzlich und unerwartet ...

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als es mich regelmäßig erstaunte, dass die abgedruckten Todesanzeigen unserer Lokalzeitung mit das erste waren, das meine Eltern sich anschauten. Was war an Todsanzeigen so interessant? Heute stellt sich mir die Frage immer noch, mit dem Unterschied eines kleinen Wörtchens: Was ist an Todesanzeigen so interessant? Denn mittlerweile gehören diese 1½ Seiten auch zu meiner regelmäßigen Tageslektüre.

Interessant sind manchmal die Formulierungen. Nachdenkenswert die zitierten Bibelverse oder Zitate. Schockierend sind nicht selten die Wahl bestimmter Worte, die direkt oder indirekt Aufschlüsse über den Hintergrund der der verstorbenen Person andeuten.

In der Regel achte ich auf die Jahreszahlen. Mehr immer mehr Menschen sterben jung, etwa in meinem Alter. Oder ich werde immer älter, wer kann das schon sagen? Sicher, es stimmt, dass wir alle einmal gehen müssen, aber bei den Wenigsten läßt sich absehen, wann das sein wird. Darum liest man immer wieder die Formulierung: „Plötzlich und unerwartet ...“

Plötzlich und unerwartet verstarb vor einigen Wochen ein 17jähriger Nachbarsjunge. Nichts deutete auf seinen frühzeitigen Tod hin. Jeder, der ihn kannte, war schockiert.
Nur wenige Wochen später nahm sich plötzlich und unerwartet ein junger Mann aus unserer Stadt das Leben – und es war ein blühendes Leben gewesen. Seine Kurzschlusshandlung kam völlig überraschend, eben „Plötzlich und unerwartet ...“

Spontan kommen mir zwei Bibelverse in den Sinn.

„Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen!“ (Amos 4:12)

Wer sich dieses Wort des Schöpfers zu Herzen nimmt, den wird der Tod nicht schrecken können, selbst wenn er plötzlich und unerwartet kommt. Die Worte „plötzlich und unerwartet“ im Zusammenhang mit dem Tod sind nicht so tragisch wie das Wort „unvorbereitet.“ Der Moment unseres Todes wird kommen. Gott fordert uns auf, uns darauf vorzubereiten. Ich bin bereit, meinem Gott zu begegnen! Du auch?

Der zweite Vers, der mir einfällt steht in Matthäus 24:42:

„Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.!

Bereit zu sein, Gott zu begegnen ist der Anfang. Aber ein Anfang ist nicht alles. Plötzlich und unerwartet wird Jesus wiederkommen. Wann? – das weiß niemand. Aber bald! – das ist sicher! Wie wird Er mich finden? Was werde ich gerade tun, womit mich beschäftigen? In welcher Gemütsverfassung werde ich mich befinden? Wie wird der Zustand meines Herzens sein? Wird das Feuer meiner Liebe hell brennen oder auf Sparflamme laufen? Für meinen Teil will ich mich riesig freuen können, wenn Er plötzlich und unerwartet kommt. Ich möchte nicht zu denen gehören, die sich schüchtern hinter anderen verstecken, weil für sie alles zu plötzlich und unerwartet geschah. Ich möchte feiern!

Darum, um nicht plötzlich und unerwartet überrascht zu werden: „Mach Dich bereit und wache!“

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