„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 22. März 2011

Die ziemlich intelligente Fliege

Das nicht immer die Menge Recht hat, zeigt folgende Fabel aus der Feder von James Thurber.

Eine große Spinne hatte in einem alten Haus ein schönes Netz gewoben, um Fliegen zu fangen. Jedes Mal, wenn eine Fliege sich auf dem Netz niederließ und darin hängen blieb, verzehrte die Spinne sie schleunigst, damit andere Fliegen, die vorbeikamen, denken sollten, das Netz sei ein sicherer und gemütlicher Platz. Eines Tages schwirrte eine ziemlich intelligente Fliege so lange um das Netz herum, ohne es zu berühren, dass die Spinne schließlich hervor kroch und sagte: „Komm, ruh dich ein bisschen bei mir aus.“ Aber die Fliege ließ sich  nicht übertölpeln. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe“, antwortete sie, „und ich sehe bei dir keine anderen Fliegen.“ Damit flog sie weiter, bis sie an eine Stelle kam, wo sehr viele Fliegen saßen. Sie wollte sich gerade zu ihnen gesellen, als eine Biene ihr zurief: „Halt, du Idiot, hier ist Fliegenleim. Alle diese Fliegen sitzen rettungslos fest.“ „Red keinen Unsinn“, sagte die Fliege. „Sie tanzen doch.“  Damit ließ sie sich nieder und blieb auf dem Fliegenleim kleben wie all die anderen Fliegen.  Moral: Der Augenschein kann ebenso trügerisch sein wie die Sicherheit, in der man sich wiegt.

Sicher liegt in dieser kurzen Geschichte auch eine Lektion für unser Leben. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe.“  Das soll Sicherheit, Korrektheit, Legitimität ausdrücken. Ganz nach dem Motto: „So viele Kunden können sich nicht irren.“  Falsch!

Die Bibel macht deutlich, dass der Weg der Menge immer vorsichtig zu beurteilen ist. Jesus sagt uns in Matthäus 7:13:
Geht ein durch die enge Pforte!
Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit
der ins Verderben führt;
und viele sind es, die da hineingehen.

Dass viele am selben Platz sitzen und dabei so aussehen, als würden sie fröhlich tanzen, ist trügerischer Augenschein. Dass die Menge eine Behauptung aufstellt, macht die Behauptung nicht zur Tatsache. Nie ist Masse ein Garant für Wahrheit gewesen und wird es nie werden. Das scheinbar fröhliche Tanzen der Menschheit ist eher ein verzweifeltes Umherirren und ein Suchen nach (Aus-)Wegen. Oder, im Wortlaut der Bibel: Ein Haschen nach Wind

Wie schaffe ich es, dem „Fliegenleim“ des Feindes nicht zum Opfer zu fallen? Es gibt eine relativ einfache Lösung: Nicht nach dem trügerischen Augenschein zu urteilen und nicht mit der Menge treiben. Auch hier hat Gott uns den gefahrenlosen Weg beschrieben:

Wie wird ein junger Mann (Mensch) seinen Weg unsträflich gehen?
Indem er ihn bewahrt nach deinem Wort! (Psalm 119:9)

Geh in dieser Woche nicht dem Feind „auf den Leim.“ Schwimm nicht mit dem Strom. Lass Dich nicht durch „Menge“ beeinflussen. Gleiche nicht der „ziemlich intelligenten Fliege,“ sondern vielmehr dem voll intelligenten Hausbauer. Er baute sein Leben auf das Fundament des Wortes Gottes und überwand alle Stürme des Lebens.

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