Mit einer Gruppe von Bibelschülern fuhren wir zur
Besichtigung der Wartburg in Eisenach. Beeindruckend war's! Nicht nur
die Tatsache, dass Luther hier Zuflucht fand und das gesamte Neue
Testament in nur zehn Monaten in die deutsche Sprache übersetzte. Auch
die Tatsache der Entstehung dieser eindrucksvollen Burg war imponierend.
Erbauer
der Burg ist Ludwig der Springer aus Franken. Auf einer Jagd soll ihm
das 400 Meter hoch liegende Felsplateau in Thüringen aufgefallen sein.
Voll Begeisterung rief er daraufhin aus: "Warte Berg, du sollst mir eine Burg werden!"
Als
ob der Bau mittelalterlicher Burgen nicht schon Mühe und Kosten genug
beinhaltet hätte, gab es hier noch ein weiteres Problem. Ludwig der
Springer war von Franken und damit nicht Besitzer des Felsplateaus. Um
dieses Problem zu lösen, ließ er Erde aus seinem eigenen Territorium auf
dem Berg schaffen, um die Burg anschließend darauf zu errichten. Vor
dem Kaiser konnte er dann bei seiner Ehre schwören, die Wartburg auf
eigenem Grund und Boden erbaut zu haben.
Ich will nicht sagen:
"Ehrbar!", aber "Faszinierend!" Als ich Einzelheiten dieser Geschichte
erfuhr, kam mir sofort Kaleb in den Sinn. In Josua 14:12 sagt er zu
seinem Freund Josua:
"Und nun gib mir dieses Gebirge, von dem der HERR an jenem Tag geredet hat!"
Wie
Ludwig der Springer hatte auch Kaleb einen Berg vor Augen. Während der
Berg in Thüringen unbewohnt war, war der in Kanaan von einer Rasse
bewohnt, die als Riesen bezeichnet wurden. Ludwig der Springer karrte
Erde aus Franken, um das Gebiet, auf dem die Wartburg stand, sein Eigen
nennen zu können. Kaleb musst es im Kampf erobern - und tat das. Denn er
verließ sich auf ein Versprechen Gottes. "Gott hat gesagt … und darum
gib mir diesen Berg!" "Warte Gebirge, du sollst mir Heimat werden!"
oder: "Wartet, ihr Gewaltigen, ihr sollt mir untertan werden!" Diese
Einstellung gefällt mir: "Gott hat es verheißen - und darum fordere ich
es!"
Wir alle kennen solche Gebirge? Scheinbar nur granitharter
Felsen. Trocken. Gigantisch emporragend. Ohne alle Farbe. Ohne
Lebenszeichen. Bewohnt nur von Riesen!
Gerne würde ich sagen:
Kopf hoch und durch. Gott wird's schon machen! Aber das klingt hohl.
Falls unser Berg auf einem Gebiet steht, das Gott uns klar verheißen
hat, dann gilt es, uns an Seine Verheißungen zu klammern und in Anspruch
zu nehmen, was Er uns gegeben hat. Wenn wir allerdings keine eindeutige
Verheißung haben, gilt es, nahe bei Jesus - und im festen Vertrauen auf
Ihn weiterzugehen. Wir sind Überwinder in Ihm. Wir haben den Sieg in
Ihm. Er wird uns führen und uns nie alleine kämpfen lassen.
Noch ein Nachschlag:
Ludwig
der Springer "besiegte" den Berg, auf dem die Wartburg heute steht. An
dieser Stelle übersetzte Martin Luther die Bibel in unsere Sprache. All
das kam nicht ohne Mühe, aber welch gewaltiger Segen ging - und geht bis
heute daraus hervor.
Kaleb besiegte die Riesen im Gebirge um
Hebron. Anschließend wurde Hebron eine Freistadt, die für viele
Verfolgte und ihre Familien zur Rettung wurde. All das kam nicht ohne
Kampf, aber welch ein segensreiches Ergebnis ging daraus hervor.
Wenn
Du in an diesem Tag oder in dieser Woche vor einem Berg - oder gar
einem Gebirge stehst, dann bleib nahe bei Jesus. Nimm in Anspruch, was
Er Dir verheißen hat und halte fest an der Tatsache, dass auch du in Ihm und durch Ihn ein Überwinder bist, der den Sieg hat.
Montag, 10. März 2025
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