„Leiden ist besser als Sündigen. Ein Tropfen Sünde birgt mehr Übel als ein Meer aus Leid. Es ist besser, für Christus zu brennen, als sich von ihm zu trennen.“ (Charles H. Spurgeon)

Donnerstag, 16. Januar 2025

Gedanken aus Asien (2)

„Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ (Johannes‬ ‭13‬:‭34‬-‭35)‬

Diese Verse kommen in Erinnerung, wenn ich daran denke, was Judy kürzlich erzählte und was mir von der Geschichte Vietnams durch den Kopf geht.

Historisch gesehen kämpfte der Süden Vietnam mit Unterstützung der USA gegen den kommunistischen Norden Vietnams, der durch die Bewegung des Vietcong im Süden unterstützt wurde. Heißt: Vietnamesen kämpfen gegen Vietnamesen. Und das mit den brutalsten Mitteln. Unglaubliches Leid haben Kämpfer beider Seiten über die einfache Bevölkerung gebracht.
Bis heute besteht die Entfremdung und der Hass. Eine Frau aus Saigon (Süden) - so erzählt Judy - benötigte in Hanoi (Norden) Medizin und ging zu einer Apotheke. Da aber der Dialekt im Süden und Norden ein anderer ist, verstand die Verkäuferin die Kundin nicht. Wirsch schickte sie sie weg und sagte nur etwas wie: Geh wieder in den Süden und kauf deine Medizin da.

1994 schlachte die Hutus in Ruanda 75 % der Tutsi Bevölkerung Ruandas ab. Bis zu 1 Million Tute! Zwei Völker innerhalb derselben Nation.

Nord- und Südkorea sprechen immer wieder mal über Wiedervereinigung. Beide Länder – ein Volk. Sie haben bis heute keinen Friedensvertrag.

Bürgerkriege nennen wir es. Bürgerkriege nennt es die Bibel.

Und Jesus fordert uns als seine Kinder auf: Streitet nicht auf dem Weg! Liebt einander! Liebt andere so unverfälscht und offensichtlich, dass man euch als Kinder Gottes erkennt. 

Ich meine, Jesus macht hier deutlich, dass Er keine Kriege in Seinem Volk möchte. Unser Dialekt und unsere Glaubenskultur mag sich hier unterscheiden. Aber alle Herzen, die Jesus gehören, sollen einander lieben und nicht bekämpfen.

Das haben wir über die Jahre viel zu oft vergessen oder die Notwendigkeit dafür wegerklärt. Lasst uns einander lieben, auch wenn unser Dialekt sich hier und da unterscheidet. Solange wir zum Volk Gottes gehören, sind wir eine Nation, eine Familie.

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