„Leiden ist besser als Sündigen. Ein Tropfen Sünde birgt mehr Übel als ein Meer aus Leid. Es ist besser, für Christus zu brennen, als sich von ihm zu trennen.“ (Charles H. Spurgeon)

Mittwoch, 15. Januar 2025

Gedanken aus Asien (1)

Bis gestern waren alle Einträge zu den Andachten für Januar vorbereitet. Für die zweite Monatshälfte habe ich es nicht mehr im Vorfeld geschafft, nur für den einen oder anderen Tag. An den übrigen Tagen werde ich aus Kambodscha oder Vietnam den einen oder anderen Gedanken weitergeben. Diese Einträge werden nicht so überlegt geschrieben - und kürzer sein.

Ich stehe noch immer unter dem Eindruck des Besuchs gestern im S21 Gefängnis der Roten Khmer. Was in den Jahren 1975 bis Januar 1979 dort geschah, ist zu grausam zu berichten. Es zeigt die ganze Bosheit und abgrundtiefe Bosheit des menschlichen Herzens. Aber all das ist nicht neu und nicht vorbei.

Schon im Alten Testament lesen wir von den grausamen Taten der Menschen aneinander. Auch wenn wir heute in einem Land leben, in dem wir uns nicht vorstellen können, dass sich solche Taten ungestraft von der Weltgemeinschaft wiederholen könnten, so ist das doch der Fall. Im Mittelalter waren es die Schergen der tyrannischen Herrscher – und leider sogar der Kirche. Vor 80 Jahren war es Hitler-Deutschland, vor 50 Jahren war es in Kambodscha, vor Jahrzehnten in Chile und Peru, (zumindest) bis vor kurzem war es in Syrien und bis heute in Nordkorea, Eritrea und anderen Ländern. Die Schrecken bleiben der Weltgemeinschaft größtenteils verborgen – bis die Herrscher fallen und ihre dunklen Taten ans Licht kommen. Und was vorher bekannt wird, wird schlicht übersehen, bagatellisiert, oder ein Eingreifen ist nicht von persönlichen Nutzen.

Gottes Wort sagt (1.Mose 8):

„Das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an.“

Aus einer solchen Quelle kann nichts Gutes kommen. Und auch unser eigenes Herz ist nicht anders, auch wenn es nicht die gleichen Taten verbracht hat wie ein Hitler, Pinochet oder Pol Pot. Wir alle sind und brauchen die Vergebung durch das Blut Jesu.

Was mir aber mehr nachgeht, als die schrecklichen Gräueltaten der Menschen ist die Hoffnungslosigkeit und Ewigkeit ihrer Opfer. Wer als Christ denMärtyrertod erlebt, hat mitunter auch Schreckliches zu erleiden. Aber er hat in aller Verzweiflung die Hoffnung der Herrlichkeit.

Wer aber ohne Jesus so leiden muss, leidet ohne Hoffnung auf eine himmlische Herrlichkeit. Was für eine bodenlose Hoffnungslosigkeit.

Dieser Tage bin ich umgeben von Menschen, die nicht mehr leiden müssen. Zumindest nicht so, wie vor 50 Jahren. Aber Hoffnung haben auch sie nicht. Buddhisten glauben an einen Kreislauf von Wiedergeburten und hoffen, bei der nächsten Wiedergeburt auf höherer Ebene wiedergeboren zu werden. Eine Hoffnung auf eine Ewigkeit in Herrlichkeit gibt es im Buddhismus nicht.

Ich bin dankbar für die Missionare, die wir auf unserer Reise treffen können. Es ist unser Wunsch, sie zu ermutigen. Und es ist unser Gebet, dass der Herr weitere Missionare in die Arbeit unter buddhistischen Völkern senden wird.

„Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind schon weiß zur Ernte.“ (Johannes‬ ‭4‬:‭25)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.