Elia war ein Mensch von gleicher Art wie wir, und er betete inständig, dass es nicht regnen solle, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Land; 18 und er betete wiederum; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Frucht. (Jakobus 5:17+18)
Vor 3½ Jahren hatte es das letzte Mal in Israel geregnet. Mittlerweile war das Land ausgedörrt und in einer großen Hungersnot. Gottes strafende Hand lag auf dem götzendienerischen Volk und besonders auf seinem König. Jetzt wollte Gott Seine Hand wieder von Israel abziehen und hatte Elia gesandt, um die Götzenpriester herauszufordern und ihre Kraftlosigkeit zu entblößen.
Das Wunder auf dem Berg Karmel war gewaltig! Der Sieg war errungen! Die falschen Propheten waren besiegt. Das Volk hatte sich – zumindest im ersten Schock der übernatürlichen Gottesoffenbarung – wieder zu dem lebendigen Gott bekannt. Jetzt sollte es wieder regnen. Aber der Regen kam nicht von einer Minute auf die andere. In 1 Könige 18:42-45a heißt es:
Und als Ahab hinaufzog, um
zu essen und zu trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel und beugte sich
zur Erde und legte sein Angesicht zwischen seine Knie; 43 und er
sprach zu seinem Burschen: Geh doch hinauf und schaue zum Meer hin! Da ging er
hinauf und schaute hin und sprach: Es ist nichts da! Er sprach: Geh wieder hin!
So geschah es siebenmal. 44 Und beim siebten Mal sprach er: Siehe,
es steigt eine kleine Wolke aus dem Meer auf, wie die Hand eines Mannes! Da
sprach er: Geh hinauf und sage zu Ahab: Spanne an und fahre hinab, damit dich
der Regen nicht zurückhält! 45 Und es geschah unterdessen, da wurde
der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein gewaltiger Regen.
Das göttliche Wunder war beendet. Das Volk verlief sich, der König ging heim. Elia betet! Warum? Der Regen war doch verheißen. Trotzdem betet Elia. Manchmal ist der Kampf für den Gläubigen nicht beendet, wenn er für die anderen – hier das Volk – beendet ist. Elia betet und redet mit seinem Herrn über das, was der Herr verheißen hat. Auch das ist Gebet: Gott an Seine Verheißungen zu ‚erinnern‘ … Seine Verheißungen ‚in Anspruch‘ nehmen … uns selbst Gottes Verheißungen in Erinnerung zu rufen. Wichtige Zeiten mit Gott. Wichtiges Gebet!
Und zunächst sah es gar nicht danach aus, als ob Gott Seine Verheißung des Regens erfüllen wollte. Erst, als Elias Gehilfe zum 7x zum Nachschauen geschickt wurde, kam er mit einer „vorsichtig optimistischen“ Antwort zurück. Wie gut, dass Elia uns hier ein Beispiel für Ausdauer im Gebet gibt! Er hört nicht nach dem vierten, fünften oder sechsten Mal auf zu beten. Er betet, bis die Erhörung seiner Gebete und die Erfüllung der Verheißung sich abzeichnet. Ausdauer! Ausdauer im Gebet. Manchmal vielleicht die Bitte, die Verheißung zu erfüllen, manchmal vielleicht die Erinnerung an den Wortlaut der Verheißung, manchmal vielleicht ein Lobpreis der Treue Gottes, der bis dato – und bis heute – alle Seine relevanten Verheißungen gehalten und erfüllt hat. Halte an im Gebet – wie Elia es tat!
Und (so in der erwähnten Predigt vor 2 Wochen) – es bleibt die Frage, die auch Sacharja (4:10) stellt: Denn wer ist’s, der den Tag geringer Anfänge verachtet? Als Aufforderung würde es lauten:
„Verachte nicht den Tag kleiner Anfänge!“ Und Elia hat sich gewiss daran gehalten. Als nach 3½ Jahren auch nur eine kleine Wolke zu sehen war, wusste Elia, dass nun der Regen mit Gewalt kommen würde.
Auch uns gilt: „Verachte nicht den Tag kleiner Anfänge!“ Du betest? Du betest wie Elia – immer und immer wieder um dieselbe Sache? Du erkennst keine Veränderung? Bleib im Gebet! Lass Dich leiten im Gebet! Erkenne Gottes Wirken, das sich manchmal auch anders zeigt, als wir es erwarten. Und beginne, Ihm zu danken – spätestens, wenn eine kleine Wolke anzeigt, dass die Erhörung naht. Gib nicht auf! „Verachte nicht den Tag kleiner Anfänge!“
Morgen schließen wir die Miniserie über Elia ab.
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