„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Donnerstag, 5. September 2024

Was mich immer wieder wundert … und auch nicht!

Kürzlich las ich ein Buch über Rahab, eine in der Bibel erwähnte Prostituierte, die zum Glauben an den lebendigen Gott, den Retter Israels kam. Wie? Wie kam sie zum Glauben, ohne, dass ihr jemand die Schriften erklärte? Rahab antwortet (Josua 2:9-11):

Ich weiß, dass der Herr euch das Land gegeben hat; denn es hat uns Furcht vor euch überfallen, und alle Einwohner des Landes sind vor euch verzagt. 10 Denn wir haben gehört, wie der Herr das Wasser des Schilfmeeres vor euch ausgetrocknet hat, als ihr aus Ägypten gezogen seid, und was ihr den beiden Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordan, getan habt, an denen ihr den Bann vollstreckt habt. 11 Und als wir dies hörten, da wurde unser Herz verzagt, und es ist kein rechter Mut mehr in irgendjemand vor euch; denn der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden!

Diese Aussage kommt von einer Hure, die vermutlich zum ersten Mal mit Juden gesprochen hatte. Allein die Berichte, die sie gehört (nicht selbst erfahren) hatte, waren ausreichend, ihr rettende Gottesfurcht ins Herz zu pflanzen (Hebräer 11:31). Sie stellte sich zu Gottes Volk, ließ sich von Gott gebrauchen und wurde zu einer der Vorfahren Jesu (Matthäus 1:5).

Das ist verwunderlich genug. Noch verwunderlicher ist allerdings die Tatsache, dass viele, die hautnah dabei waren, die diese Wunder erlebt hatten, diesen rettenden Glauben nicht hatten!

  • Israel hatte Gottes wundersame Rettung aus der Sklaverei erfahren
  • Sie konnten 10 übernatürliche, unerklärbare Plagen (Wunder) bezeugen
  • Sie waren trockenen Fußes durch ein Meer (!) gegangen
  • Sie wurden 40 Jahre in der Wüste mit Brot und Fleisch und Wasser versorgt
  • Sie sahen / erlebten / spürten Gottes Gegenwart und Herrlichkeit
  • Sie hörten Gottes Stimme
  • Sie besiegten als ungeschulte Kämpfer die Soldatenheere ihrer Feinde
  • Sie wurden auf übernatürliche Weise von Schlangenbissen geheilt
  • Sie wurden 40 Jahre jeden Tag durch eine Wolkensäule geführt
  • Sie erhielten 40 Jahre jede Nacht göttliches Licht durch eine Feuersäule
  • Ihre Kleidung und ihr Schuhwerk trug sich 40 Jahre lang nicht auf
  • Gott segnete sie, obwohl sie heimlich Götzen aus Ägypten mitgenommen hatten
  • Gott verwarf sie nicht, obwohl sie sich ein Götzenbild gießen ließen.
  • Gott gab sie nicht auf, obwohl sie 40 Jahre lang halsstarrig, bockig und ungläubig waren.
  • Gott teilte den überfluteten Jordan für sie und bereitete so einen Weg ins verheißene Land
  • Und … und … und

Aber es dauerte nicht lange, und sie verließen (immer wieder neu) den lebendigen Gott, ihren „Gott Israels“, der sich kaum mächtiger in ihrer Mitte hätte beweisen können. Wie kann das sein? Israels Feinde erzittern vor dem, was sie hören und sehen – und Gottes Volk wendet sich ab in Unglauben, Zweifel und Gleichgültigkeit. Das zu lesen, wundert mich immer wieder.

Und dann frage ich: „Und wir heute? Und ich selbst?“ Haben wir unseren Herrn nicht auch persönlich erlebt? Nicht nur vom Hörensagen – das auch, durch Sein Wort – aber auch ganz persönlich in unserem Leben! Und doch fällt es uns oft so schwer, NICHT hartherzig zu sein, NICHT gleichgültig zu sein und NICHT zu zweifeln. Es geht uns nicht anders als dem Volk Israels damals. So viel wundern muss sich also niemand. Aber lernen dürfen wir alle!

Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes! (Johannes 6:68+69)

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