„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Donnerstag, 12. September 2024

Kämpfen oder Beten?

Durch die Bibel ziehen sich Themen, die wir überall finden, im Alten Testament, im Neuen Testament, in (fast) jedem Buch der Bibel. Zu diesen Themen gehören Gedanken über Kampf und über Gebet.

Grundsätzlich ist meine Erfahrung und Beobachtung, dass der Kampf dem Gebet vorgezogen wird. Wie vor einem Wettstreit möchte man endlich raus, sich messen, was bewirken, vielleicht gewinnen. Verständlich! 

 

Im Reich Gottes können wir diesbezüglich Verschiedenes beobachten:

 

1. Betonung auf Kampf mit der Andeutung von Gebet

 

Manchmal scheint der Kampf von Gott vorbereitet. Der Herr schenkt den Sieg, obwohl es nur Andeutungen betreffs Gebet gibt. Dem Sieg Gideons über die Midianiter ging definitiv eine Interaktion zwischen Gideon und Gott voraus. Gott gab Gideon konkrete Anweisungen und Er half ihm auch, seine Furcht zu überwinden. (Richter 6+7) Dennoch bleiben Fragen. In der Folge des Krieges macht Gideon aus der Kriegsbeute ein „Irgendetwas“, das Israel in die Abgötterei führte.  (Richter 8:22-27)

 

  1. Betonung auf Gebet

Wir erinnern uns, dass Jesus eine ganze Nacht im Gebet verbrachte, bevor Er seine 12 Jünger wählte. Eine wichtige Entscheidung wurde durch intensives Gebet vorbereitet. (Lukas 6:12-16) Auch Jakob scheint seine Begegnung mit Esau eine ganze Nacht durch intensives Ringen mit Gott vorbereitet zu haben. (1 Mose 32:25-33)

  1. Betonung auf Gebet und Kampf

Hier liegt sicher einer der biblischen Schwerpunkte. Nicht nur, dass die geistliche Waffenrüstung das Gebet beinhaltet (Epheser 6:18). Ein herausragendes Vorbild ist sicherlich der Kampf Josuas gegen die Amalekiter. Während Josua mit dem streitfähigen Volk gegen Amalek stritt, hatte sich Mose mit 2 Unterstützern zum Gebet zurückgezogen. Solange Mose mit Unterstützung von Hur und Aaron betete, war der Kampf im Tal siegreich. Ermüdete das Gebet, ermüdeten auch die Hände der Kämpfer. Amalek wurde nur besiegt, weil Josuas Kampf bis zum Ende durch Gebet getragen wurde. (2 Mose 17:8-16)

  1. Ohne Gebet

Wer hier ein positives biblisches Beispiel erwartet, wird enttäuscht. Im Gegenteil: Durch Unglauben verpasste das Volk den Einzug ins verheißene Land. Als Mose dann göttliches Gericht über ihren Unglauben verkündigte, erkannten sie ihr Versagen, griffen zu den Waffen und rannten los, um Kanaan einzunehmen. Kein Gebet, keine Vorbereitung – und als Folge völliges – 100%iges – Versagen auf der ganzen Linie. Kein Gebet – kein Sieg! (4. Mose 14)

Ein ähnliches Szenario finden wir im Matthäus Evangelium (Matthäus 26:51-53). Impulsiv, im Alleingang, ohne Vorbereitung, ohne Gebet – obwohl Jesus gleich neben ihm stand – zieht Petrus sein Schwert und schlägt drauflos. Es bringt keinen Sieg, sondern mehr Dilemma!  

  1. Nur Gebet

 Dies ist der andere Schwerpunkt neben #3. Ein Paradebeispiel ist sicher der Lobpreis von Paulus und Silas in der Gefangenschaft in Philippi. Allein Gebet und Lobpreis öffneten (kampflos) die Türen und Menschen kamen zum Glauben. (Apostelgeschichte 16:23-34)
Auch die Erweckungsbewegungen der Kirchengeschichte begannen fast ausnahmslos durch Gebet. Erst dann begann der Kampf (der Verkündigung, der Liebe, der Seelengewinnung).

Sicher möchte der allmächtige Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs auch heute Seine Gemeinde mit Siegen und Segen beschenken. Aber Seine Ehre wird Er nach wie vor nicht mit anderen teilen (Jesaja 42:8; 48:11). Wo Gottes Volk – allein und gemeinsam – Sein Angesicht sucht und Seinen Thron bestürmt, da wird Er sich nicht unbezeugt lassen.

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