„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Mittwoch, 11. September 2024

Felsspalten

Für die einen sind sie ein spannendes Abenteuer, andern verschaffen sie ein mulmiges Gefühl. Manche sind unzugänglich, andere gut einsehbar, wieder andere äußerst gefährlich. Die Rede ist von Felsenklüften, die überall in verschiedenen Formen auf der Welt zu finden sind.

Auch in Gottes Wort finden wir Verse mit Aussagen zu Felsenklüften. „Chăgâv sela‛ finden wir in Jeremia 49:16 und Obadja 3. Der Begriff wird in unseren Bibeln übersetzt mit: Felsschluchten, Schlupfwinkeln oder Felsenklüften.

Ein weiteres hebräisches Wort, „neqârâh tsûr“, wird in 2 Mose 33:22 und Jesaja 2:21 verwendet und in dieser Kombination mit Felsenhöhle, Felsspalte, Felsenkluft übersetzt.

Als ich diese Woche im Propheten Jeremia unterwegs war, fielen mir in Jeremia 49:16 Gottes warnende Worte an Edom auf:

Dass die andern dich fürchten, hat dich verführt, und dein Herz ist hochmütig, weil du in Felsenklüften wohnst und hohe Gebirge innehast. Wenn du auch dein Nest so hoch machtest wie der Adler, dennoch will ich dich von dort herunterstürzen, spricht der Herr.

Worte des Gerichts über ein Volk, das dem Herrn den Rücken zukehrt, seinen Wohnungen in den Felsenklüften (Petra?) vertraut und mit sich selbst zufrieden ist.  

Eine ganz andere Situation finden wir in 2 Mose 33:21+22, wo Gott zu Mose sagt:

Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann will ich meine Hand von dir tun und du darfst hinter mir hersehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.

Für die Edomiter wurde ihre vermeintliche Sicherheit zum Gericht. Sie waren gefürchtet und fürchteten niemanden. Ihr Herz erhob sich. Darum würde der Herr sie herabstürzen aus ihren Felsenklüften, die sie für sicher und unüberwindbar hielten.

Ganz anders der Mann Gottes, Mose. Er war nicht als Feind gefürchtet, aber er fürchtete den Allmächtigen Israels und hatte höchstes Verlangen danach, dem König aller Könige nahe zu sein, Ihm zu begegnen, Ihn zu sehen. Seinem demütigen, verlangenden Herzen wurde die Felsenkluft zum Schutz und zum Segen. Hier begegnete Er dem lebendigen Gott – vermutlich in einer Intensität wie kein anderer Mensch vor oder nach ihm.

Für die einen wurde die Felsenkluft zum Gericht Gottes über Hochmut und Hartherzigkeit!
Für die anderen wurde die Felsenkluft zum Schutz und Segen durch den lebendigen Gott!

In Deinem und meinem Leben mag es nicht unbedingt eine Felsenkluft sein. Aber vielleicht ist es ein besonderer Event, eine Zeit, in der Dir Gott begegnen möchte, eine Eigenschaft in Deinem Leben, ein Besitz, ein Talent oder auch etwas anderes, das Dich ins Gericht – oder in den Segen Gottes führen kann. Seien es Felsenklüfte oder etwas Anderes – alles im Leben kann dazu dienen, uns zur Sünde zu verführen oder in die Begegnung mit Gott.

Edom schaute auf sich selbst, drehte sich um sich selbst und war davon überzeugt, den Gott Israels (der ursprünglich auch sein Gott war) nicht mehr zu benötigen. Alles sollte ihm, Edom, selbst dienen.

Mose hingegen schaute auf Gott, sehnte sich nach Ihm mehr als nach allem anderen. Alles in und um Mose sollte Gott dienen.

Edom fand ein trauriges Ende. Gott stürzte ihn aus seiner Felsenkluft.
Moses Verlangen wurde gestillt. Er begegnete Gott in seiner Felskluft. Gott redete mit Mose wie mit einem Freund und als Mose zurückkam zum Volk, reflektierte sein Angesicht die Herrlichkeit Gottes.

Wähle Deine Felskluft!

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