Amazjas Sohn, Usija, auch Asarja genannt, wird zum König gekrönt. Jung und unerfahren, übernimmt er mit 16 Jahren den Thron. Interessanterweise heißt es in 2 Chronik 26:4:
Und er tat, was recht war in den Augen des Herrn, ganz wie es sein Vater Amazja getan hatte.
Interessant deshalb, weil Gottes Wort hier auf die guten Jahre Amazjas Bezug nimmt. Seine Herrschaft endete nicht lobenswert, aber Gott in Seiner Güte erinnert an Amazjas gottesfürchtige Jahre und vergleicht Usijas Regierungszeit mit diesen Jahren.
Usija folgte dem Herrn, und Gott segnete ihn wirtschaftlich und militärisch (2 Chronik 26:7-11):
Gott half Usija aber nicht nur gegen die Philister, sondern auch gegen die Araberstämme in Gur-Baal und gegen die Mëuniter. 8 Die Ammoniter mussten Usija Tribut zahlen. Er wurde ein sehr mächtiger König. Sein Ruf drang bis nach Ägypten. 9 In Jerusalem ließ Usija beim Ecktor, beim Taltor und beim »Winkel« Festungstürme bauen. 10 Auch im Steppengebiet baute er Wachtürme. Außerdem ließ er viele Zisternen graben, denn er besaß große Viehherden im jüdischen Hügelland und auf der Hochebene. Er beschäftigte viele Landwirte und Weinbauern, die in den fruchtbaren Ebenen und in den Bergen arbeiteten, denn er liebte die Landwirtschaft. 11 Usija besaß ein gut ausgebildetes Heer.
Usija durfte erfahren, dass der Herr die segnet, die Ihm mit ungeteiltem Herzen nachfolgen. Allerdings verlief Usijas Leben nicht gradlinig. Die Bibel berichtet, dass er es dem Negativbeispiel seines Großvaters Joas nachtat. Joas folgte dem Herrn, solange der Priester Jojada lebte. Von Usija heißt es:
Und er suchte Gott, solange Sacharja lebte, der Einsicht hatte in die Offenbarungen Gottes. Und solange er den Herrn suchte, ließ Gott es ihm gelingen.
Wie überaus tragisch, wenn wir unsere Nachfolge von Menschen abhängig machen, seien sie Priester, Propheten, Apostel, Pastoren oder einfach nur beste Freunde. Wer die Nachfolge Jesu an Menschen festmacht, wird früher oder später straucheln. Bei Usija war es – wie bei vielen anderen – der Stolz. Gottes Segen stieg ihm zu Kopf. Vermutlich verblasste der Blick für Gottes Hand in seinem Leben und er dachte, er hätte all den Segen Gottes sich selbst zu verdanken. In späteren Jahren war ihm die Königskrone nicht mehr genug. Er vergriff sich am Priesteramt, das den Leviten vorbehalten war. In 2 Chronik 26:16-21 heißt es:
Als er aber stark geworden war, überhob sich sein Herz zu seinem Verderben, und er versündigte sich an dem Herrn, seinem Gott, indem er in die Tempelhalle des Herrn ging, um auf dem Räucheraltar zu räuchern. 17 Aber der Priester Asarja ging ihm nach, und 80 Priester des Herrn mit ihm, vortreffliche Männer; 18 die traten dem König Ussija entgegen und sprachen zu ihm: Ussija, es steht nicht dir zu, dem Herrn zu räuchern, sondern den Priestern, den Söhnen Aarons, die zum Räuchern geheiligt sind! Verlass das Heiligtum, denn du hast dich versündigt, und das bringt dir vor Gott, dem Herrn, keine Ehre! 19 Da wurde Ussija zornig, während er die Räucherpfanne in seiner Hand hielt, um zu räuchern. Als er aber seinen Zorn gegen die Priester ausließ, da brach der Aussatz an seiner Stirn aus, vor den Augen der Priester im Haus des Herrn, beim Räucheraltar. 20 Denn als sich der Oberpriester Asarja und alle Priester zu ihm hinwandten, siehe, da war er aussätzig an seiner Stirn! Da jagten sie ihn rasch hinaus; und auch er selbst machte sich schnell davon, weil der Herr ihn geschlagen hatte. 21 So war der König Ussija aussätzig bis zum Tag seines Todes und wohnte als Aussätziger in einem abgesonderten Haus; denn er war vom Haus des Herrn ausgeschlossen, und sein Sohn Jotam stand dem Haus des Königs vor und richtete das Volk des Landes.
Nicht der Segen Gottes auf einem Leben ist das Problem. Das Problem ist, wenn der Segen Gottes nicht mehr als solcher erkannt wird; wenn wir meinen, die „Erfolge“ in unserem Leben seien auf unserem eigenen Mist gewachsen. Dann bleibt die Demut auf der Strecke, der Dank an Gott bleibt aus, und der Größenwahn führt uns zu Schritten, die uns zu Fall bringen. Darum lasst uns nicht dem Beispiel Usijas folgen, sondern die Worte des Apostels Paulus beherzigen:
Und was besitzt du, das du nicht empfangen hast?
Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich,
als ob du es nicht empfangen hättest?
(1 Korinther 4:7)
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