„So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“ (Römer 14:12)

Mittwoch, 17. Juli 2024

Résister! - Widerstehe!

Ein Denkmal unerschütterlichen Glaubens war die Hugenottin Marie Durand.

Die Hugenotten waren französische, calvinistisch geprägte Protestanten, die unter andauernden Verfolgungen des katholischen Klerus sowie des Königs (besonders Louis XIV) zu leiden hatten.

1715 als Tochter einer protestantischen, französischen Familie geboren, die heimlich reformierte Gottesdienste abhielt, war Marie Durand ein schwieriges Leben gewiss.

Ihre Familie wurde 1729 verhaftet, ihr einziger Bruder einige Jahre später hingerichtet. 1730, mit zarten 15 Jahren und gerade frisch verheiratet, wurde auch Marie wegen ihres Glaubens verhaftet. Ihren Mann, der ebenfalls gefangen genommen wurde, aber nach 20 Jahren freikam, sollte sie nie wiedersehen. Sie wurde nach Aigues-Mortes in den „Turm der Constance“ gebracht, welcher für die nächsten 38 Jahre ihr finsterer Kerker werden sollte.

© Musée du Désert
Ihre einzige Chance freizukommen, war ihrem Glauben abzuschwören und zum Katholizismus zurückzukehren. Für Marie war es keine Option, ihren Herrn zu verleugnen. Sie hielt an der Wahrheit fest, obwohl es sie fast ihr ganzes Leben in Gefangenschaft kostete. Den anderen mit inhaftierten Frauen wurde Marie zur Ermutigung und zur Anführerin.

Nur wenige Frauen konnten den harten Bedingungen standhalten. Dazu gehörte auch die 1743 eingelieferte Isabeau Guibal. Marie, die eifrig versuchte, sie von ihrer Entscheidung nachzugeben, abzubringen, litt schwer darunter. Doch sie harrte weiter aus und ermahnte die anderen mit: „WIDERSTEHT und betet, dass nicht auch wir noch in der Anfechtung fallen.“ Sie ritzte mit einer Schere das Wort „RESISTER“ in die Mauer des Luft- und Lichtschachtes. Marie kämpfte gegen Eiseskälte, Rheuma, Sumpffieber und schwere Erkältung, aber hielt an ihrem Glauben fest. Und Gott hielt sie fest. 1.Petrus 5,9-10 erfüllte ich in ihrem Leben:

„Dem Teufel widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen. Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.“

Erst 1768 wurde Marie Durand begnadigt. Als 53-jährige, schwer gezeichnete Frau, kehrte sie in ihre alte Heimat zurück, wo sie 8 Jahre später starb, um bei ihrem Herrn in der Herrlichkeit zu sein.

 „Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel.“ (Matthäus 5,10)

(Lesenswert: 'Der Turm der Constance' Marie Durand – Engel der Vergessenen / von Ernst Ronner)

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