„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 3. Juli 2024

Dein "Scherflein"

Eine alte Geschichte zeigt, dass Gott die Großen und die kleinen Dinge sieht – und die Herzen der Menschen.

Bereits im Alten Testament nimmt Gott bei den Opfergesetzen Rücksicht auf die Armen, die sich keine größeren Opfergaben erlauben können. Nicht, dass Gott keine Opfer von ihnen möchte. Im Gegenteil! Aber Er möchte unsere Opfer aus frohem und dankbarem Herzen. Und Er achtet auf unsere Opfer; Er sieht jeden Pfennig. In Lukas 21 lesen wir:

Als er aber aufblickte, sah er, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. 2 Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein; 3 und er sprach: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle! 4 Denn diese alle haben von ihrem Überfluss zu den Opfergaben für Gott beigetragen; sie aber hat aus ihrer Armut heraus alles eingelegt, was sie zum Lebensunterhalt besaß.

In einer Stadt wurde einst ein stolzes Münster gebaut. Der Bischof rief die Gläubigen auf, Opfer für eine besondere Glocke zu spenden. Dafür brachte eine Witwe eine kleine Silbermünze. Mehr hatte sie nicht. Ein Priester nahm die Gabe mit geringschätziger Miene entgegen und kaum hatte die alte Frau den Raum verlassen, warf er ärgerlich die Münze aus dem Fenster, mit den Worten: „Ein Bettelpfennig vom Bettelvolk. Was soll eine so kleine Gabe für eine so große Glocke!“

Die Glocke wurde schließlich gegossen. Doch als sie fertig war, gab sie nur einen ganz dumpfen Ton von sich. Niemand konnte sich das erklären; darum flehte der Bischof Gott an, er möge ihm die Ursache zeigen. Tatsächlich, eines Nachts wurde ihm im Traum die Sache mit der Silbermünze der armen Witwe gezeigt.

Der Bischof ließ den Priester kommen und stellte ihn zur Rede. Dann gingen beide hinaus in den Garten und suchten, bis sie die kleine Silbermünze wiederfanden. Der Bischof ließ die Glocke einschmelzen und gab dem flüssigen Metall unter Gebet die Münze bei. Es erfolgte ein neuer Guss und die neue Glocke läutete rein und klar über die Dächer der Stadt.

Wie weit die Geschichte ins Reich der Legenden reicht, ist unbekannt. Aber sie illustriert die absolute Wahrheit aus Lukas 21: Gott übersieht unsere Gaben nicht, und seien sie noch so klein.  Noch so klein“ in den Augen der Zuschauer. Immerhin gab die Witwe in Lukas 21 mehr, als vermutlich jeder Leser dieser Zeilen je gegeben hat. Sie gab nach Jesu Worten nicht aus ihrem Überfluss. Sie gab vielmehr trotz ihrer Armut “alles, was sie zum Lebensunterhalt besaß.“ Vermutlich wusste sie nicht, wo sie am Abend das Essen hernehmen sollte. Warum hatte sie so viel gegeben? Das sagt die Bibel nicht. Aber dass sie es mit mürrischem Herzen gegeben hat, ist höchst unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie geben wollte, mit frohem Herzen geben wollte, alles für Gottes Sache geben wollte. Sie konnte sich ausrechnen, dass ihre zwei Scherflein nicht viel würden ausrichten können. Also gab sie eben alles“alles, was sie zum Lebensunterhalt besaß.“ Nicht viel für den Betrachter, aber alles für die Witwe. Und Jesus lobt sie vor den Menschen und erklärt: “Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle!“

Wie es der Witwe wohl ergangen ist. Vermutlich gibt uns Gott in Maleachi 3:10 die Antwort, wo Er zu Seinem Volk spricht:

Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.

Auch im Neuen Testament finden wir einen Hinweis, wie es der Witwe wohl ergangen sein könnte. In Galater 6:7 lehrt Gott: Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten.

Darum lasst uns weder richten über (für uns) scheinbar kleine Opfer der anderen.
Lasst uns nicht entmutigt sein, wenn uns unser eigenes Opfer gering erscheint.
Und lasst uns großzügig geben nach dem Vorbild der Witwe, selbst wenn es in den Augen anderer nur ein Bettelpfennig ist.

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