Nur mit sehr wenigen Ausnahmen werden Stolz oder Hochmut in der Bibel positiv erwähnt. Ausnahmen finden wir z.B. in den Aussagen, dass der Herr „der Stolz Israels“ ist (Amos 8:7; vgl. auch Jesaja 4:2; Jesaja 63:1; Psalm 47:5 u.a.). Fast alle Verse der Bibel, in denen es um Stolz oder Hochmut geht, warnen und bewerten beides als negativ uns sündig.
Stolz war die Ursünde Satans, dessen Herz sich erhob und der sich Gottes gleichmachen wollte (Jesaja 14:13+14). Stolz wurde ihm zum Fallstrick und bis heute benutzt er gerne das Mittel, das ihn selbst zu Fall brachte: Stolz. Leider mit viel Erfolg.
Demut ist keine dem Menschen angeborene Eigenschaft. Zwar sieht das Gewand der Demut gut aus, und fast jeder würde es gerne tragen, aber – Achtung! Unter dem Gewand der Demut versteckt sich so manches Kleid des Stolzes. Von einem unbekannten Autoren stammt die Aussage: „Wer so viel Demut im Schaufenster hat, hat davon nicht mehr viel auf Lager.“
Dabei sollte Demut das Erstrebenswerte aller Jünger Jesu sein. Immerhin prophezeit Gottes Wort den Fall des Stolzen einerseits und reichen Segen für den Demütigen andererseits (Sprüche 16:18 und 22:4)
Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.
Der Lohn der Demut und der Furcht des Herrn ist Reichtum, Ehre und Leben.
Genau das finden wir auch im Leben und Vorbild Jesu, von dem es in Philipper 2:5-11 heißt:
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, 6 der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; 7 sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; 8 und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. 9 Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Jesus hat uns als Seine Jünger eingeladen, Ihm auf diesem Weg der Demut und Erhöhung zu folgen (Matthäus 11:29):
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!
In einem Gebet bringt A.W. Tozer genau das zum Ausdruck (‚The Price of Neglect‘ S. 104-105):
„Lieber Herr, ich weigere mich ab sofort, mich mit deinen Dienern zu messen. Sie haben größere Gemeinden als meine. So sei es. Ich freue mich über ihren Erfolg. Sie haben größere Begabungen. Sehr gut. Es liegt weder in ihrer Macht noch in meiner. Ich bin in Demut dankbar für ihre größeren Begabungen und meine kleineren. Ich bete nur dafür, dass ich zu deiner Ehre solche bescheidenen Begabungen, die ich habe, gebrauchen möge. Ich werde mich mit niemandem vergleichen, noch werde ich versuchen, mein Selbstwertgefühl aufzubauen, indem ich feststelle, wen ich in deinem heiligen Werk übertreffen könnte. Ich verwerfe hiermit allumfassend einen mir innewohnenden Wert. Ich bin nichts als ein unnützer Diener. Ich gehe gerne zum Fuß des Kreuzes und sehe mich selbst als den Letzten deines Volkes. Wenn ich mich in meinem Urteil über mich selbst täusche und mich tatsächlich unterschätze, dann will ich es gar nicht wissen. Ich beabsichtige für andere zu beten und mich über ihren Erfolg zu freuen, als wäre es mein eigener. Und es ist tatsächlich mein eigener Erfolg, wenn es dein Erfolg ist, denn, was dein ist, ist mein, und während der eine pflanzt und der andere bewässert, bist es du allein, der das Wachstum gibt.“
Betest Du mit?
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