„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 1. Februar 2024

Neid

Er war schon besonders, dieser Jude Daniel im Reich der Meder. Unter dem Babylonier Nebukadnezar war er alt geworden, hatte Gott treu gedient und der hatte Ihn reich gesegnet. Mittlerweile war das babylonische Reich durch das medo-persische ersetzt und auch der neue Herrscher, Darius, erkannte Daniels Vorzüge und gab ihm eine hohe Position. Das aber rief Neider auf den Plan. In Daniel 6:4-6 heißt es:

Daniel aber übertraf alle Fürsten und Statthalter, denn es war ein überragender Geist in ihm. Darum dachte der König daran, ihn über das ganze Königreich zu setzen. Da suchten die Minister und Satrapen eine Anklage gegen Daniel zu finden im Hinblick auf die Regierungsgeschäfte; aber sie konnten keine Schuld oder irgendetwas Nachteiliges finden, weil er treu war und keine Nachlässigkeit noch irgendein Vergehen bei ihm gefunden werden konnte. Da sprachen jene Männer: Wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden, es sei denn im Gesetz seines Gottes!

Tatsächlich bringt der Neid der Neider Daniel in die Löwengrube, sie selbst am Ende aber in Teufels Küche. Die Allmacht und Gnade Gottes retten Daniel vor den hungrigen Löwen und bringen ihn unversehrt wieder aus der Grube heraus.

Neid ist eine zerstörerische Eigenschaft, wie die Geschichte der beiden Ladenbesitzer illustriert:

Zwei Ladenbesitzer waren erbitterte Rivalen. Ihre Läden lagen sich an einer Straße direkt gegenüber. Die Männer verbrachten jeden Tag damit, die Geschäfte des anderen im Auge zu behalten. Hatte einer einen Kunden, lächelte er seinen Rivalen triumphierend an.

Eines nachts erscheint einem der Ladenbesitzer im Traum ein Engel und sagt: „Ich werde dir alles geben, was du verlangst … ABER: was auch immer du bekommst, dein Konkurrent wird doppelt so viel bekommen.

ð Willst du reich sein? Du kannst sehr reich sein, aber er wird doppelt so reich sein.

ð Möchtest Du ein langes und gesundes Leben führen? Kannst du, aber sein Leben wird länger und gesünder sein.

ð Was ist Dein Wunsch?“

Der Mann runzelte die Stirn, dachte nach und antwortete dann: „Hier ist meine Bitte: Mach mich auf einem Auge blind!“

Tatsächlich! Der Ladenbesitzer hatte etwas gefunden, wie er – eigenen Schmerz akzeptierend – seinem Gegner massiv schaden konnte. Sein zu Grunde liegendes Motiv: Neid!

Neid tötet und schadet – oft beiden Seiten. Daniels Neider brachten Daniel in eine Situation, die ihm sicher Angst bereitet hat, Todesangst. Am Ende wuchs daraus allerdings eine gewaltige Gotteserfahrung und für seine Neider der sichere Tod.

Wo hat Neid je etwas Gutes bewirkt? Neid wird in Galater 5:21 als Werk des Fleisches bezeichnet, als eine Empfindung, die aus der Loslösung und in Rebellion gegen Gott entsteht. Durch den Apostel Petrus fordert Gott uns alle auf, mit Neid in unserem Leben aufzuräumen:

So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei
und Neid
und alle Verleumdungen

(1 Petrus 2:1)

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