„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 23. Februar 2024

Die "Warum?" Woche (#5)

Ganz hart erwischte es Hiob. Kann man ihm seine Fragen verdenken? In Hiob 7:16 fleht er voll Verzweiflung:

Ich mag nicht mehr – nicht ewig will ich leben! 
Lass ab von mir! Meine Tage sind nur noch ein Hauch.
 
Er hatte gebetet, gefleht, um Antworten gerungen. Aber bisher hatte Gott geschwiehen. Kein himmlischer Mucks! Nichts! Umsonst hatte Hiob bisher sein Herz ausgeschüttet:
 
Warum starb ich nicht gleich bei der Geburt, kam nicht um,
sobald ich aus dem Mutterschoß hervorging? (Hiob 3:11)
Warum lässt Er den Mühseligen das Licht sehen
und gibt Leben den Verbitterten? (Hiob 3:20)
Warum schaust du immer noch nicht von mir weg
und lässt mir nicht einmal so viel Ruhe,
dass ich meinen Speichel herunterschlucken kann?
Habe ich gesündigt? Was tue ich dir an, du Menschenhüter?
Warum hast du mich zu deiner Zielscheibe gemacht,
sodass ich mir selbst zur Last bin? (Hiob 7:19+20)

Kennt Ihr die Fragen des Hiob? Kennt Ihr die Qualen seines Herzens, den Neid auf die, die Sterben durften? Kennt Ihr seine Suche nach dem „Warum, Gott?“ und das ständige Gefühl, Gott verfolge Euch ohne ein Wort und sei Euch auf den Versen?

1981 berichtete ein Radiosender in den USA über ein gestohlenes Auto in Kalifornien. Die Polizei verfolgte den Dieb und suchte intensive nach Fahrzeug und dem Fahrerbis hin zu Ankündigungen über lokale Radiosender. Sie taten ALLES, um den Dieb zu finden. Der wird sich vielleicht gefragt haben: Warum? Warum so ein Megaaufwand wegen dieser alten Kiste?"

Auf dem Beifahrersitz des gestohlenen Autos stand eine Schachtel mit Keksen. Der Besitzer des Autos hatte vorgehabt, die Kekse als Rattenköder zu verwenden und hatte sie mit Gift präpariert – was dem Dieb natürlich unbekannt war.

Jetzt waren Polizei und Autobesitzer mehr daran interessiert, den Dieb zu kriegen, um sein Leben zu retten, als um das gestohlene Auto zu finden. Der Dieb wusste natürlich nichts von alledem und fühlte sich verfolgt und gejagt.

Wie oft laufen wir weg vor Gott, weil wir meinen, Er wolle uns was. Vielleicht haben wir uns tatsächlich schuldig gemacht – haben gefühlt den Kontakt verloren und wollen durch keinen schmerzhaften Prozess der Umkehr (wie der verlorene Sohn). Vielleicht laufen wir auch bewusst vor Gott weg – bewusst in die falsche Richtung (wie Jona). Aber vielleicht sind wir uns auch gar keiner Schuld bewusst, weil keine zu bekennende Schuld vorliegt (wie bei Hiob). So oder so fühlen wir uns verfolgt und von Gott gejagt. Und da wir nicht hinter die Kulissen blicken können, haben wir keine Antworten. “Warum, Gott? Was willst Du von mir?“ ist die Frage, die bleibt.

Tatsächlich ist Gott kein Polizist, der Dich jagt um Dich zu kriegen. Gott ist viel mehr daran interessiert, Dir zu helfen, Dich zu retten und vor Schlimmerem zu bewahren.

Der verlorene Sohn kam zum Vater zurück, wurde mit Sehnsucht erwartet, rehabilitiert und beschenkt.
Jona wurde ruhig (an einem recht unbequemen Ort!), fand zurück in die Spur und sein Auftrag wurde erneuert. Hiob, konnte nach seinem sicher längere Zeit andauernden Leiden ausrufen (Hiob 42:5):

Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen;
aber nun hat mein Auge dich gesehen.

Krass! Hiob, der die ausgeprägtesten „Warum?“ Fragen hatte, die stärksten Todeswünsche und die größte Verwirrung – der wollte hinterher gar nicht mehr vermissen, was er gefunden hatte.

Wenn Gott uns „jagt“, dann lasst uns nicht ignorant sein über Seine Gründe. Sie sind immer gut, immer zur Rettung und immer zum Segen. Als Guter Hirte geht Er dem verlorenen Schaf nach und holt es heim. Gott jagt Dich nicht! Er sucht Dich!

Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist,
und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht?
Stiege ich hinauf zum Himmel, so bist du da;
machte ich das Totenreich zu meinem Lager,
siehe, so bist du auch da!
Nähme ich Flügel der Morgenröte
und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres,
so würde auch dort deine Hand mich führen
und deine Rechte mich halten!
Spräche ich: »Finsternis soll mich bedecken
und das Licht zur Nacht werden um mich her!«,
so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich,
und die Nacht leuchtete wie der Tag,
die Finsternis wäre für dich wie das Licht.

Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz;
prüfe mich und erkenne, wie ich es meine;
und sieh, ob ich auf bösem Weg bin,
und leite mich auf dem ewigen Weg!
(Psalm 139:7-12 / 23+24)

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