Auch glaubensstarke Christen haben und stellen diese Frage. Trotzdem hört man immer wieder mal die gutgemeinte Ermahnung,
Gott „sowas nicht zu fragen.“ Immer wieder mal hört man den Pseudotrost:
„Frag nicht ‚warum’ – frag ‚wozu’!“ Und immer wieder trauen sich
Christen anschließend nicht, ihre Fragen – die Gott ja sowieso kennt –
auszusprechen und vor Gott auszubreiten.
Ich bekenne: Ich
stelle Gott immer wieder mal die „Warum?“ Frage. „Warum durften wir
nicht wieder zurück auf die Philippinen?“ „Warum sehe ich so viel
Krankheit in meinem Freundeskreis?“ „Warum wird dieses oder jenes
sinnvolle Gebet nicht erhört?“ „Warum?“
Ich schäme mich
nicht, Gott diese Fragen meines Herzens zu stellen. Stelle ich sie Ihm nicht,
sieht Er sie trotzdem in mir. Und: Ich bin in guter, geistlicher
Gesellschaft. David stellte diese Frage ebenso wie Hiob, Mose und sogar ...
Jesus!
Nach dem Talmud waren Isaak und Rebekka 20 Ehejahre lang kinderlos. Ihre (anzunehmende) „Warum“ Frage beantwortet Gott
nicht. Sicher hat Isaak nicht erst nach 19 Jahren begonnen, für seine Frau zu
beten. Aber erst nach vielen Jahren des Betens erhörte Gott ihn. Warum erst dann?
– Keine Antwort!
Rebekka wird
schwanger. In 1. Mose 25:21 heißt es: „Rebekka ward guter Hoffnung“ Jetzt
aber gleich mit Zwillingen. Die stoßen sich bereits in Rebekkas Bauch und
erzeugen Unruhe, die Rebekka fragen läßt: „Warum muss mir so etwas
passieren?“.
Auch in
hoffnungsvollen Zeiten bleiben wir nicht vor „Warums?“ verschont. Auch
Zeiten „guter Hoffnung“ können quälende Fragen aufwerfen.
Auf ihre erste „Warum?“
Frage erhielten sie keine Antwort. Auf diese zweite schon. Beide Male taten sie
das Richtige. Vielleicht ist dies das Problem heute. Dem richtigen Adressaten
die „Warum?“ Frage zu stellen, ist legitim. Isaak betet zu Gott und
Rebekka tut es ihm nach.
Wenn die einen
(hier: Isaak und Rebekka) mit gutem Beispiel vorangehen, werden andere (wir) inspiriert. Beide akzeptieren
Gottes Verhalten – Isaak akzepiert Gottes Schweigen – und betet jahrelang
weiter bis zur Erhörung im 20. Ehejahr. Rebekka erhält sofort eine Antwort. Es
wird offensichtlich: Gott ist nicht erbost oder beleidigt, wenn wir Ihn nach
dem „Warum?“ fragen. Wir sündigen nicht, wenn wir Fragen unsres Herzens
vor Seinem Thron formulieren. Aber wir sollten auch nicht erwarten, dass Gott
nach Schablonen oder einem uns verständlichen Muster antwortet. Am Ende sind
beide glücklich, Isaak und Rebekka.
Rebekka hat auf
ihre „Warum?“ Frage sofort eine zufriedenstellende Antwort erhalten.
Natürlich konnte sie dann erleichtert und ruhig in die Zukunft schauen. Die
Antwort enthielt ja sogar die versteckte Verheißung, dass sie ihre Kinder
gesund zur Welt bringen würde.
Isaaks vermutete
Doppelfrage nach dem „Warum?“ der Kinderlosigkeit und dem „Warum?“
des langen, unbeantworteten Gebets löst sich von selbst, weil Isaak weder seinen
Gott noch sein Vertrauen aufgibt. Er betet einfach weiter – geduldig, Jahr für
Jahr – bis Gott erhört!
Stell’ Gott ruhig
alle Deine „Warum?“ Fragen. Stell’ sie demütig dem, der sie Dir
beantworten wird, wenn es weise ist, und der die Antwort vorenthalten wird,
wenn das der bessere Weg ist. Aber bete weiter! Vertrau’ weiterhin Ihm, der nie
das Zweitbeste, sondern immer nur das Beste für Dich im Sinn hat.
Dienstag, 20. Februar 2024
Die "Warum?" Woche (#2)
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