„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 4. Oktober 2023

Anfang und Ende

Jeden Montagmorgen in der Früh kommt er bei uns vorbei – der laute, riesige Müllwagen. Da die Mülltonnen genau unter unserem Fenster stehen, und der Müllwagen wegen der engen Kurven immer etwas hin und her fahren muss, geht es Montagsmorgens nicht unbedingt leise zu. Trotzdem sind wir dankbar, dass der Müll überhaupt regelmäßig abgeholt wird.

Ich habe liebe Freunde, die im Ausland leben. Sie sind nicht so glücklich wie wir, dass der Müll in ihrem Ort wöchentlich entsorgt wird. Auch eine gescheite Mülltrennung ist in ihrem Land ein Fremdwort. Im Gegenteil! Meine Freunde arbeiten am „Entsorgungsort“ – sie arbeiten auf einer Müllkippe. Sie suchen, trennen, sortieren, bündeln und verkaufen all das, was andere Menschen im weiten Umkreis weggeworfen haben. Gott sei’s gedankt (!), dass sie sich noch nicht mit irgendwelchen ernsthaften Krankheiten infiziert haben. Bei einem Besuch vor Jahren konnten wir uns selbst von der Gefährlichkeit und Niedrigkeit der Arbeit überzeugen.

Was da so alles entsorgt wird ist nicht in Worte zu fassen. Alte Kleidung, altes Porzellan, alte Schuhe, alte Windeln, alte Möbel, alte Verpackungen, alte Haushaltsgegenstände aller Art, altes … Alles! Kaputt, stinkend, unansehnlich, wertlos!

Was man meist übersieht ist die Tatsache, dass all das, was alt ist und ausgedient hat, einmal funkelnagelneu war. Es hat geglänzt, gut gerochen, war dienbar und wertvoll. Jetzt ist es hinüber, am Ende ist es nur noch Müll.

Unweigerlich kommt mir unser Leben in den Sinn. Am Anfang ist alles funkelnagelneu, wertvoll, ein unbeschriebenes Blatt. Im Laufe der Jahre kriegt es Knicke und Falten, hier reißt was ein, dort kommt ein Flecken drauf – und irgendwann scheint es kaum noch Wert zu besitzen.

Wie ist Dein Leben bisher verlaufen? Egal, wie alt Du bist – wir alle haben uns vom ersten Zustand, von unseren Anfängen weit entfernt. Unser Leben, unser Herz hat sich angefüllt mit allem möglichen Müll, wie etwa Zorn, Hass, Unfreundlichkeit, sündiges Reden, Denken und Handeln. All das erinnert an Müll und stinkt!

Aber unser Lebensende – oder auch: der Rest unseres Lebens -  muss nicht stinkend weitergehen oder enden. Zwei Verse kommen in Erinnerung:

Er hat mich gesandt, um es den Trauernden zu ermöglichen, dass ihnen ein Kopfschmuck anstelle von Asche, Freudenöl anstelle von Trauerkleidern, und Lobgesang anstelle eines betrübten Geistes gegeben werde. (Jesaja 61:3)

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! (2 Korinther 5:17)

Hier wird beschrieben, wie Gott mit Müll umgeht und mit dem, was eigentlich seinen Nutzen verloren hat. Wertvollen Kopfschmuck schenkt er im Gegenzug zu wertloser Asche. Das Alte lässt Er vergehen. Er repariert nicht, sondern Er macht neu. Für keinen von uns muss das Leben wertlos und auf der Müllkippe des Lebens enden. Jesus reinigt uns vom Müll in unseren Herzen, von allem Müll in unserem Leben, beschenkt uns und macht uns neu.Aus Asche macht Er Diamanten!

Kein Wunder, dass der Prophet Micha bewundernd ausruft:

Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade! (Micha 7:8)

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