„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 8. September 2023

Nächstenliebe

So lasst uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens.     (Galater 6,10)


Der Vers sollte uns allen immer wieder unter die Haut gehen, besonders solchen, die sich zu den Jüngern Jesu zählen, aber nicht besonders gut auf manche Menschengruppen zu sprechen sind.

Wohltun, Gutes tun - sollen wir den Menschen um uns her. Und Notleidende haben wir viele in unserem Land. Menschen, die anderswo dem Tod ausgesetzt wären, verhungern oder wegen medizinischer Unterversorgung sterben würden. Darunter sind auch Menschen, die das gleiche Bürgerrecht haben wie wir: Himmelsbürger! Dennoch wird auf sie geschimpft, was das Zeug hält, weil sie nicht den gleichen Pass in der Fremde besitzen, den wir als ihre Co-Fremdlinge tragen. Es sind Geschwister, Brüder und Schwestern durch unseren himmlischen Vater. Aber diese himmlischen Verwandschaftsbeziehungen bedeuten vielen (sogenannten) Christenmenschen nichts mehr.

„Eure Sanftmut lasst alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe!“ - so ruft es uns Gott durch den Apostel Paulus in Philipper 4:5 zu. Alle Menschen! Das schaffen wir nur durch die Liebe Gottes, die Liebe Jesu, die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist.

"Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten." – so ein weiterer Vers aus Galater 6:9, der diesen Auftrag Gottes an uns bestätigt. Wie oft lieben wir nur die, helfen nur denen, die nach unserer persönlichen Meinung „würdig“ sind, wie die folgende Geschichte illustriert:

Nach einer alten hebräischen Geschichte (nicht aus der Bibel!) saß Abraham eines Abends vor seinem Zelt, als ein alter Mann auf ihn zukam, der vom Alter und von der Reise müde war. Abraham eilte hinaus, begrüßte ihn und lud ihn in sein Zelt ein. Dort wusch er dem alten Mann die Füße und gab ihm zu Essen und zu Trinken.

Der alte Mann begann sofort zu essen, ohne Gott für das Essen zu danken. Darum fragte ihn Abraham: "Verehrst Du Gott nicht?" Der alte Reisende antwortete: "Ich verehre nur Feuer und keinen anderen Gott."

Als er das hörte, wurde Abraham zornig, packte den Alten an den Schultern und warf ihn aus seinem Zelt in die kalte Nachtluft.

Als der alte Mann gegangen war, rief Gott seinen Freund Abraham und fragte, wo der Fremde sei. Abraham antwortete: "Ich habe ihn vertrieben, weil er dich nicht angebetet hat."

Liebe Leser, lasst uns allen Menschen Gutes tun, den Armen helfen, die Einsamen besuchen, die Trauernden trösten und die Hungrigen speisen. Lasst uns bei unseren Geschwistern beginnen – aber da nicht aufhören. Das Ausleben der Liebe Jesu durch unser Leben ist ein mächtiges Werkzeug zum Bau des Reiches Gottes. Die Zeit drängt.

„Eure Sanftmut lasst alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe!“

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