„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 6. September 2023

Bis hierher und nicht weiter?

Christliche Lebensbilder oder auch Romane, die im Mittelalter und der Zeit der Reformation spielen, faszinieren mich immer wieder. Es ist gewaltig, wie Männer und Frauen die Wirren der Kriege, der Entbehrungen, Krankheiten und des Aberglaubens erlebten, durchlebten im Glauben an Jesus überlebten. Kürzlich beschäftigte ich mich mit Ämilie Juliane Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt. Den meisten wird der Name dieser Frau nicht bekannt sein.

Bildquelle HIER
Im Jahr 1637, mitten in einem der schrecklichsten und brutalsten Kriege, wurde Ämilie als Gräfin zu Barby und Mühlingen in Rudolstadt geboren. Ihre Eltern mussten flüchten und die Familie kam bei Verwandten unter. Ämilie war 4 Jahre alt, als ihr Vater starb. Ein Jahr später starb ihre Mutter. Die Verwandten adoptierten sie, aber auch ihr Pflegevater verstarb früh, ebenso einige ihrer Geschwister und Pflegegeschwister. Ämilie heiratete den Reichsgrafen Albert Anton von Schwarzburg-Rudolstadt, bekam zwei Kinder mit ihm, von denen eins nur 3 Tage nach der Geburt starb. Getröstet wurde sie durch ihren Glauben an Jesus als ihren Erlöser. Ämilie erkannte ihr Talent zur Poesie und schrieb an die 600 geistlichen Lieder, die teilweise während ihrer regelmäßigen Gebetszeiten entstanden. Darin ist immer wieder der Tod ihr Thema, das Ende und die herrliche Güte Gottes.

Ämilie lebte ihren Glauben an Jesus. Vielleicht motiviert durch das viele Leid, das sie selbst erlebt hatte, gründete sie Stiftungen, die Witwen, Waisen und Notleidenden zugutekamen.

Massive Not und großes Leid haben nicht nur Menschen erfahren, die zur Zeit Ämilies lebten. Zu allen Zeiten haben Menschen körperliches und seelisches Leid in einem Maße erfahren, das über das Normalmaß hinausgeht. Auch Christen – vielleicht besonders Christen – haben durch die Jahrtausende hindurch gelitten; nicht zurletzt um ihres Glaubens willen. Tatsächlich haben manche aufgegeben, sich den dunklen Wolken und ihren Zweifeln hingegeben, sich treiben – und damit von Gott wegtreiben lassen. „Bis hierher und nicht weiter“ haben sie beschlossen und den Kampf zu früh abgebrochen.

Viel mehr Christen aber haben festgehalten an Jesus. Sie sind Ihm treu geblieben in Verfolgung, Einsamkeit, Depressionen, Krankheit, Entbehrungen und Gefahren. Und sie haben erfahren, dass sie nicht und niemals von Jesus, ihrem Herrn und Retter, verlassen sind. In ihrer Not haben sie Psalm 42:9 erfahren, wo es heißt:

Am Tag wird der Herr seine Gnade entbieten, und in der Nacht wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens.  

Auch Ämilie Juliane Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt machte diese Erfahrung in vielen Nöten ihres Lebens. Zu einer Zeit schrieb sie voll Dankbarkeit eins ihrer bekanntesten Lieder:

Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte,
bis hierher hat er Tag und Nacht bewahrt Herz und Gemüte,
bis hierher hat er mich geleit', bis hierher hat er mich erfreut,
bis hierher mir geholfen.

Hab Lob und Ehr, hab Preis und Dank für die bisher'ge Treue,
die du, o Gott, mir lebenslang bewiesen täglich neue.
In mein Gedächtnis schreib ich an: Der Herr hat Großes mir getan,
bis hierher mir geholfen.

Hilf fernerhin, mein treuster Hort, hilf mir zu allen Stunden.
Hilf mir an all und jedem Ort, hilf mir durch Jesu Wunden.
Damit sag ich bis in den Tod: Durch Christi Blut hilft mir mein Gott;
er hilft, wie er geholfen.

Gottesdienste sollen dazu dienen, dass unser aller Glaube an Jesus diese Dimension erhält: Ihn zu ehren und zu loben, in Freude und im Leid. Wir wollen im Glauben dahin gelangen, dass auch wir bekennen können: „Bis hierher – und immer weiter!“

Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte …
Durch Christi Blut hilft mir mein Gott;
er hilft, wie er geholfen.

Wir laden ein zu unserem Zeugnisabend heute um 19:30 Uhr:

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen 
Herzlich Willkommen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.