Wenn ich morgens zu Fuß von zu Hause ins Gemeindebüro gehe, habe ich eine Gewohnheit - ich denke, mittlerweile seit einigen Jahren. Ich bete durch Epheser 6:10-18 und ziehe im Gebet ganz bewusst die ganze Waffenrüstung Gottes an. Gott fordert uns auf, das zu tun. Wir finden das auch gut, betonen es und sagen vehement "Ja!" dazu, wenn wir eine Predigt darüber hören oder lesen. Aber wie oft praktizieren wir es ganz praktisch?
Wichtig ist, die ganze Waffenrüstung Gottes anzuziehen und nichts auszulassen. Was alles dazu gehört, lesen wir in Epheser 6:10-18:
10 Im Übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.11 Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels;
12 denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen.
13 Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt.
14 So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit,
15 und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft zum Zeugnis für das Evangelium des Friedens.
16 Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt,
17 und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist,
18 indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen,
Für ein siegreiches Leben als Christ - um die Riesen in unserem Leben zu besiegen - ist es unverzichtbar, die ganze Waffenrüstung anzuziehen und damit durch den Tag zu gehen.
Eine kurze Geschichte ermutigt uns allerdings, dass – bei aller Notwendigkeit der Waffenrüstung – wir dennoch nicht auf uns alleine gestellt sind. Wir alle merken manchmal, wie schwer es ist, „zu stehen“ … und wie sehr uns die Dunkelheit um uns herum bedrücken kann, und wie schnell wir den Zuspruch des Wortes Gottes und unsere hohe Stellung in Jesu Gerechtigkeit vergessen. Und manchmal – nicht immer, aber manchmal – scheint es, als würde der Kampf verloren gehen.
Unter einem Indianerstamm Amerikas gab es früher den einzigartigen Brauch, junge, mutige Männer heranzuziehen. Vor ihrem 13. Geburtstag lernten Jungen des Stammes die Jagd, das Fährtenlesen und den Fischfang. In der Nacht zu ihrem 13. Geburtstag wurden sie einer letzten Prüfung unterzogen. Man brachte sie in einen dichten Wald, um die ganze Nacht alleine zu verbringen.
Bis dahin war der Junge nie außerhalb des Schutzes seiner Familie und des Stammes gewesen. Aber in jener Nacht verband man ihm die Augen und brachte ihn mehrere Kilometer weit entfernt vom Dorf.
Wenn er dann die Augenbinde abnahm, war er mitten in einem dichten Wald und hatte Angst! Jedes Mal, wenn ein Zweig knackte, stellte er sich ein wildes Tier vor, das bereit war, sich auf ihn zu stürzen. Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit brach die Morgendämmerung an und die ersten Sonnenstrahlen drangen ein in das Innere des Waldes. Der Junge sah sich um, erkannte Blumen, Bäume und die Umrisse des Weges. Dann sah er zu seinem größten Erstaunen die Gestalt eines Mannes, der nur wenige Meter entfernt stand – mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Es war sein Vater. Er war die ganze Nacht dort gewesen.
Während Gott uns eine vollständige Waffenrüstung gegeben hat, die wir benötigen, um zu stehen, zu kämpfen und gegen die Riesen zu siegen, lässt Er uns keine Minute aus den Augen - unser liebender, himmlischer Vater!
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