Als Jugendlicher musste ich täglich zweimal eine halbe Stunde mit dem Zug fahren, um zur Schule und wieder nach Hause zu kommen. Meistens hat das gut geklappt … manchmal auch nicht. Hier und da hab ich den Zug verpasst. Eine Minute zu spät am Bahnhof war spät genug.
Es gibt Problemzeiten im Leben, in denen wir den Eindruck haben, ein bestimmter Punkt sei verpasst und es sei „zu spät“. Auch wenn wir gebetet haben – dann war Jesus halt „zu spät“. Er würde nicht mehr helfen.
Jesus ist mitten im Dienst, da kommt ein frommer Jude angerannt, ein Synagogenvorsteher. Viele Kinder, wie damals üblich, waren ihm scheinbar versagt. Er hatte eine Tochter, die all seine Vaterliebe erhielt. Jetzt war sie mit nur 12 Jahren sterbenskrank. Aber Jesus war irgendwo in der Nähe. Jairus findet den genauen Ort heraus, rennt zu ihm, schmeißt sich vor Jesus in den Staub und fleht (Markus 5:22):„Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; komme doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt!“
Was für eine Vaterliebe!
Was für eine demütige Handlung eines Mannes mit Rang und Namen!
Was für ein inniges Flehen!
Was für ein gewaltiger Glaube!
Aber Jesus wird aufgehalten. Auch andere brauchen Seine heilende Berührung. Die Verzögerung bewirkt, dass das Mädchen stirbt, bevor Jesus in ihr Haus kommt. Ein Bote des Jairus kommt angelaufen zu ihm und erklärt (Markus 5:35):
Deine Tochter ist gestorben, was bemühst du den Meister noch?
Er schien nicht zu wissen, dass es Jesus keine „Mühe“ macht, wenn Mühselige und Beladene Ihm ihre Mühen und Lasten bringen. Ob Jairus das wusste? Was mag Jairus wohl alles durch den Kopf gegangen sein?
ð Herr, warum bin ich überhaupt gekommen?
ð Warum habe ich gebetet?
ð Herr, warum hast Du nicht erhört?
ð Bei mir ging‘s um Leben & Tod, bei den Andern „nur“ um Heilung
ð Herr, warum hast Du gezögert
ð Herr, kümmert Dich das Leben einer 12jährigen nicht?
ð Kümmert Dich der Schmerz von Eltern nicht?
ð Warum hast Du mein Gebet nicht erhört?
ð Jetzt ist es zu spät!
Jesus sagt dem trauernden Vater, der dachte, sein Gebet sei nicht erhört worden (Markus 5:36):
„Fürchte dich nicht; glaube nur!“
Dann stellt Jesus alles dadurch auf den Kopf, dass Er das Gebet des Jairus jetzt doch erhört – eben zu SEINER Zeit.
_ Die trauernde Menge wird zu einer höhnisch lachenden Menge
_ Das tote Mädchen wird zu neuem Leben erweckt.
_ Die trauernden Eltern werden von Freude überwältigt.
Nachdem es für Jairus zunächst so aussah, als sei sein Gebet nicht erhört worden, bringt Jesus alles zu einem Ende, das Gott die Ehre bringt – mehr Ehre, als eine Heilung es getan hätte.
Lasst uns nie denken, Jesus käme irgendwann einmal zu spät. Ein Freund formuliert es oft so:
„Gott kommt nie zu spät! Er kommt spätestens pünktlich!“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.