„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 17. Februar 2023

Langsam zum Zorn

Ich muss noch einmal auf unser Thema von gestern zurückkommen. Es ging um den Richtgeist, vor dem Jesus uns warnt. In Lukas 6:37 lehrt Jesus:

Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; sprecht los, so werdet ihr losgesprochen werden!

Was man immer wieder feststellen kann ist die Tatsache, dass da gerichtet wird, wo jemandem etwas nicht gefällt. Städteplaner werden dann als „untalentierte Zementklötze“ tituliert, Schulleiter als „eingebildete Hobbyphilosophen“ und Politiker als „Penner“, „Idioten“ oder „Kriegstreiber“.

Bereits die Wortwahl beinhaltet Hass und Zorn. Und solche Wortwahl ist eines Jüngers Jesu nicht würdig. Nochmal: Eine solche Wortwahl ist eines Jüngers Jesu nicht würdig!“ – denn sie ist unseres Meisters unwürdig!

Jünger Jesu orientieren sich weder am Vokabular der Welt und schon gar nicht an ihrem Wesen. Jünger Jesu orientieren sich an den Redevorgaben der Bibel, z.B. an Kolosser 4:6:

Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt.

Wo das Wort der Gnade nicht hinpasst, da sind wir besser still. Besser nichts sagen und unsere Meinung für uns behalten, als uns dem Vokabular der Welt anpassen und mit Hass und Beleidigungen um uns werfen. Das ist unseres Meisters unwürdig!

Nicht nur unserer Wortwahl, auch unser Wesen orientiert sich nicht am Stil dieser Welt, selbst wenn die Welt uns das Recht dazu gibt. (Sie gibt uns zu vielem das Recht, wozu Gott uns kein Recht gibt!) Jünger Jesu orientieren sich am Wesen Jesu, am Wesen Gottes. Und was ist das für ein Wesen? Was ist das für eine Natur, die wir in uns tragen? 2 Mose 34:6 erklärt:

Und der Herr ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der Herr, der Herr, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue;

Langsam zum Zorn!

Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; (Jakobus 1:19)

Langsam zum Zorn!

Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! (Matthäus 11:29)

Sanftmütig und von Herzen demütig!

Darauf liegt die Verheißung der Ruhe, des Friedens. Liebe Geschwister! Ob im Gespräch mit Kollegen, ob in den sozialen Medien oder in der Diskussion mit Freunden, Feinden oder Andersdenkenden – lasst uns nie im Zorn agieren! Lasst uns weder das Vokabular, noch das Wesen der Welt adoptieren. Lasst uns vielmehr im Wesen Gottes leben, langsam zum Zorn, langsam zum Reden, groß an Gnade, barmherzig, treu, demütig und sanftmütig von Herzen. Das mag der Welt (und vielleicht sogar uns selbst) als Schwäche erscheinen. Aber in den Augen Gottes ist es wohlgefällig und segenswürdig.

Möge der Herr Dir und mir Gelingen schenken.

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