„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 19. November 2022

Christlich oder Christ?

Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. 27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. (Lukas 14:26+27)

Heftige Worte! Ganz heftige Worte! Und wir können sie erklären oder auch wegerklären, abmildern … oder annehmen. Die Annahme des Wortes Gottes kennzeichnet den Jünger Jesu. Das Ausweichen oder Einweichen des Wortes Gottes kennzeichnet die Zerstörer.

Viele Menschen, die sich zu „Jesu Jüngern“ zählen, entpuppen sich als Trittbrettfahrer, die schnell abspringen, wenn es zu heiß wird, wenn die Nachfolge zu konkret wird, wenn sie meinen, sie müssten mehr in ihre Nachfolge „reinstecken“ als sie „rauskriegen“.

Der Bibellehrer Thomas L. Constable schreibt dazu:

Neugier ist eine Sache, aber Jüngerschaft ist eine andere. Es gab viele Leute, die Jesus begleiteten, die Ihm aber nicht wirklich folgten um von Ihm zu lernen. Sie wollte einfach von Seinem Dienst profitieren.

Ein anderer Bibellehrer, William Barclay berichtet von einem großen Gelehrten, der sich mit jemandem über einen jüngeren Mann unterhielt:

"Jemand sagt, dass er einer Ihrer Studenten war.
Vielleicht war er anwesend in meinen Vorlesungen, aber er war keiner meiner Studenten.'

Es ist ein himmelweiter Unterschied – fährt Barclay fort – zwischen der Teilnahme an Vorlesungen einerseits und dem Studium anderseits. Es ist eine der größten Schwächen der Gemeinde Jesu, dass es innerhalb der Gemeinde so viele distanzierte Begleiter Jesu gibt und so wenig echte Jünger.

Jesus warnt auch an anderer Stelle vor Mitläufertum und Selbsttäuschung. In Matthäus 7:22+23 lehrt Er:

 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? 23 Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!

Schlimm! Die hatten ja schon was geliefert … auf die Beine gestellt … vorzuweisen … oder wie immer wir es nennen wollten, und Jesus muss ihnen sagen: „Ich habe euch nie gekannt!“ Das waren keine „abgefallenen Jünger“, die Jesus mal gekannt hatten und Ihm einmal bekannt gewesen waren. Er hatte sie nie gekannt. Sie hatten nie dazugehört. Begleiter waren sie gewesen, hatten sich eine Weile dazugesellt. Aber ihr Kreuz hatten sie nie auf sich genommen, ihre eigene „Welt“ hatten sie nie hintenangestellt, ihre Rechte nie aufgegeben um Jesu willen, Ihn nie von ganzem Herzen, ganzer Seele und mit ganzem Denken geliebt und ihren Nächsten auch nicht. Vielleicht mit halber Kraft, vielleicht mit etwas weniger oder sogar mit etwas mehr – aber nie ganz. Ihre Merkmale der Jüngerschaft waren die, die sie sich selbst schufen und die sie akzeptierten.

Wie herrlich demgegenüber die Merkmale der ersten wahren Jünger in der Apostelgeschichte. Sie machten ihre Jüngerschaft nicht daran fest, dass sie Dämonen ausgetrieben oder Wunder vollbracht hatten. Ihr Zeichen wahrer Jüngerschaft war ein selbstloses Leben mit Ihrem Retter und miteinander.

Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten. Sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. (Apostelgeschichte 2:42+47)

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