3 Bücher waren es dieses Jahr, die mir zu Weihnachten geschenkt wurden. Schön für jeden, der gerne liest. Und ich lese gerne!
Ein Buch, das es mir vor einigen Jahren besonders angetan hat, kommt von Nik Ripken und heißt: „Gottes unfassbare Wege“. Im ersten Teil des Buches beschreibt er die Wirren und abgrundtiefen Leiden in Somalia. Leiden, Tod und Horror wie im Film waren an der Tagesordnung. Persönliches Leid brachte Nik und seine Familie wieder in die USA. Dort versuchte er, das erfahrene Trauma aufzuarbeiten und eine Antwort auf die Frage zu finden: Ist Gottes Auferstehungskraft auch in den heutigen „Höllen auf Erden“ noch mächtig genug, um etwas zu bewirken? Um das herauszufinden, besuchte er Länder, in denen Christen verfolgt werden.
In Russland und
der Ukraine traf er Menschen, die durch viel tiefes Leiden für Jesus gegangen
waren. Im Buch heißt es (und das waren einige Sätze, die mich ins Nachdenken
brachten):
„Wie hatten es so
viele russische und ukrainische Christen geschafft, über mehr als sieben
Jahrzehnte kommunistischer Verfolgung in ihrem Glauben standhaft zu bleiben?
Wie hatten sie gelernt, so zu leben und zu sterben, wie sie es taten? Wieder
und wieder hörte ich die gleichen Worte: ‚Wir haben es von unseren Müttern,
Großmüttern und Urgroßmüttern gelernt. Wir haben es von unseren Vätern,
Großvätern und Urgroßvätern gelernt’“
In der Not der
Verfolgung waren die Christen zusammengerückt. Nicht ein Aufgeben des
Glaubens
oder ein Nachlassen, vielleicht sogar, damit es den Kindern "besser"
geht. Nein,
ein Festhalten am Glauben, ein Bezeugen in Wort und Tat, dass der Glaube
und
der Herr, an den wir glauben, alles Leid wert ist und Kraft gibt zu
Überwinden, zu Tragen oder gar für Ihn zu sterben. Was „die Alten“ der
nachfolgenden Generation vorlebten, das lebte die nachfolgende
Generation nach.
Meine Gedanken
gehen zurück zu meinem eigenen Leben als Vater, als Elternteil. Nein, wir haben
nie in der Verfolgung gelebt. Wir haben als Missionare vielleicht einige
Lebensabschnitte durchlebt, die anderen erspart geblieben sind, wir haben ein
Maß an Lasten tragen müssen, aber kein überdurchschnittliches Maß. Die Frage
an mich selbst ist: Was habe ich der nachfolgenden Generation, meinen Kindern,
mitgegeben, das der Verbreitung des Reiches Gottes dient? Wo habe ich Beispiele
zurückgelassen, deren Positivspuren so tief einzementiert sind, dass sie sogar
die übernächste Generation im Glauben ermutigen?
Ich bin dankbar,
dass mein Leben noch nicht vorbei ist (und Du solltest es auch sein). Noch kann
jeder von uns lebendigen Positivspuren zu Jesus legen, die der nachfolgenden
Generation und der übernächsten zum Segen sind. Klar, das bedeutet
Selbstverleugnung, vielleicht sogar ein Maß an Leiden, mit Sicherheit eine
bedingungslose Nähe zu Jesus, aber was gäbe es Herrlicheres als dass Menschen
sagen könnten: „In den harten Zeiten meines Lebens habe ich mich an Dich erinnert
und Dein Vorbild angeschaut. Du hast mir gezeigt, dass Jesus auch in Leid und
Not treu ist. Da bin ich zu Ihm gelaufen und habe das Gleiche erfahren.“
Du hast keine Kinder
oder Enkel? Bist nicht mal verheiratet? – Aber Du hast Menschen um Dich herum,
die „Dich lesen“, Dich beobachten und durch Dein Leben mit Jesus Frust oder
Ermutigung erfahren.
Ein altes Lied,
das wir früher oft gesungen haben, geht mir immer wieder durch den Kopf:
Die Zeit ist kurz, o Mensch sei weise und wuch’re
mit dem Augenblick!
Nur einmal machst Du diese Reise. Lass eine gute
Spur zurück!
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