„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Mittwoch, 13. Januar 2021

… hinter der Tür …

Für uns Kinder war die Weihnachtszeit immer eine besonders spannende Zeit. Besonders die letzten Tage vor dem Heiligabend. Denn dann war die Wohnzimmertür verschlossen und wir wussten nicht, was hinter der Tür vor sich ging. Je älter wir wurden, umso mehr wussten wir … aber wir sahen es nicht und konnten uns bestenfalls eine vage Vorstellung machen. Erst, wenn am Heiligabend das Glöckchen klingelte, durften wir hinein – und waren sprachlos durch das, was wir sahen.

In einem Buch des Theologen A.M. Hunter wird die Geschichte eines gläubigen Mannes erzählt, der auf dem Sterbebett lag. Der Dorfarzt war ebenfalls Christ und während eines Besuchs stellte der Kranke ihm Fragen über den Himmel. Während der Arzt an einer Antwort überlegte, hörte er ein Kratzen an der Tür und wusste, was er zu antworten hatte.

"Hörst du das?" fragte er seinen Patienten. "Das ist mein Hund. Ich habe ihn unten gelassen, aber er ist ungeduldig geworden und ist heraufgekommen, weil er meine Stimme gehört hat. Er hat keine Ahnung, was sich hinter dieser Tür befindet, aber er weiß, dass ich hier bin, denn er kennt meine Stimme.  Ist es nicht genauso bei dir? Du weißt nicht, was hinter der Tür liegt, vor der Du stehst, aber du weißt, dass dein Meister da ist, denn Du kennst Seine Stimme."

Hinter der Tür …“ das bezieht sich hier natürlich auf den Himmel. Und wie gesegnet ist jeder, der die Stimme des Meisters kennt, die Stimme des Königs aller Könige, die Stimme des Herrn. Wer diese Stimme kennt, der muss nicht alle Einzelheiten wissen, die „hinter der Tür“ auf uns warten. Wer Jesu Stimme kennt, der weiß, dass Er hinter der Tür auf uns wartet. Und wenn die Tür einmal aufgeht, dann wird nicht die Herrlichkeit des Himmels uns begeistern und gefangen nehmen, sondern die Herrlichkeit unseres Königs und Retters. Wer weiß, dass „hinter der Tür“ Jesus wartet, der weiß genug.

Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes,
und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden;
wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden,
wenn er offenbar werden wird;
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
(1.Johannes 3:2)

Allerdings dürfen wir „die Tür“ sicher auch in unserem Alltag sehen. So viele Schritte, die wir noch nicht gegangen sind und die ein Maß an Unsicherheit mit sich bringen. So viele Entscheidungen, die noch getroffen werden müssen und die mit einem gewissen Risiko verbunden sein mögen. Und so viele Türen, die momentan verschlossen scheinen und wir wissen nicht, was uns dahinter erwartet.

Wenn wir unseren Weg mit Jesus gehen, muss uns keine Tür erschrecken, keine offene und keine verschlossene. Jesus geht mit uns durch jede Tür, die Er uns öffnet. Und dann dürfen wir auch hinter den Türen unseres Alltags immer die Gegenwart Jesu erwarten. Er geht mit uns und gleichzeitig erwartet Er uns und kommt uns von vorne entgegen.

Gott kommt dir von vorn entgegen, er zeigt sein Gesicht.
Auch wenn du im Dunkeln stehst: Er steht vor dir im Licht.
Als Jesus am Kreuz die Hände hob, ließ er uns sehn:
Nur offene Arme warten, wenn wir zu ihm gehen.
(Manfred Siebald)

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