„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 16. Januar 2021

Dan

In unseren Gottesdiensten sind wir momentan im Buch der Offenbarung unterwegs, morgen in Kapitel 7. Da uns in Kapitel 7 viele wertvolle Gedanken begegnen, ist es nicht möglich, die alle in eine Predigt rein zu packen. Einen Gedanken, der es nicht geschafft hat, ist die Nichterwähnung des Stammes Dan in Offenbarung 7:4-8. Um was geht es?

In diesen Versen geht es um die versiegelten 144.000. Nein - es geht nicht um 144.000 auserwählte Zeugen Jehovas! Von denen steht nichts in der Bibel – nirgends zwischen 1 Mose 1:1 und Offenbarung 22:21. Es geht vielmehr um 144.000 Gläubige, die in der großen Trübsalszeit versiegelt werden, um unter Gottes Schutz Ihm zu dienen. Und woher kommen diese? Die Bibel sagt unmissverständlich in Vers 4:

Und ich hörte die Zahl der Versiegelten:
144 000 Versiegelte, aus allen Stämmen der Kinder Israels.

Anschließend wird die Gesamtzahl aufgeschlüsselt und (fast) jedem der 12 Stämme Israels 12.000 Versiegelte zugerechnet. Fazit: die 144.000 Versiegelten sind keine Zeugen Jehovas, sondern Messias-gläubige Juden, 12.000 aus jedem Stamm.

Aber der Stamm Dan fehlt! Stattdessen wird Jakobs Enkel, Josefs Sohn, Manasse, erwähnt. Und der Spekulationen sind viele. Schon im 2. Jahrhundert spekulierte einer der Kirchenväter, dass der Antichrist aus dem Stamm Dan käme und es daher keine Versiegelten aus diesem Stamm gäbe. – Viele andere Ausleger vermuten, dass Dan keine Versiegelten hat, weil es dieser Stamm war, der den Götzendienst in Israel einführte. (vgl. Richter 18)  Eine eindeutige Antwort gibt uns die Bibel nicht. Dafür liefert sie aber eine erstaunliche Tatsache. In Hesekiel 48 werden die Stämme Israels erwähnt, denen im Tausendjährigen Reich nach der Trübsal Land zugeteilt wird. Und tatsächlich: Der Stamm Dan ist wieder dabei; mehr noch: Dan wird bei der Verteilung des Landes in Hesekiel 48 als erstes erwähnt. Dan ist nicht verworfen, sein Name ist nicht ausgelöscht unter den Namen der Stämme Israels. Dan ist erlöst.

Wenn du, o Herr, Sünden anrechnest, Herr, wer kann bestehen?
Aber bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte.

(Psalm 130:3+4)

Die Antwort auf die Frage des Psalmisten lautet: Ohne Gottes gnädige Vergebung kann niemand bestehen! Weder Dan noch wir.

Auch die anderen Söhne Jakobs haben „Dreck am Stecken“.

  • Ruben schlief mit der Nebenfrau seines Vaters (mit der Mutter seines Halbbruders).
  • Juda schlief mit seiner Schwiegertochter, die sich als Prostituierte verkleidet hatte.
  • Simeon und Levi ermordeten die Männer eines ganzen Ortes aus Rachegelüsten.
  • Auch Benjamin und die anderen Söhne Jakobs waren keine „Unschuldslämmer“.

Und dennoch erhalten alle Stämme ihr Land am Ende der Zeit, im 1000jährigen Reich. Warum? Weil Gott vergibt, wenn Sein Volk sich an Ihn wendet. Weil unser Herr gnädig ist und unsere Sünden wegtut von Seinem Angesicht.

Das Fehlen Dans in Offenbarung 7 – gekoppelt mit der Tatsache, dass er wieder erwähnt wird in Hesekiel 48 (was zeitlich nach Offenbarung 7 stattfindet) ist ein leuchtendes Beispiel für die Gründlichkeit der Gnade und Vergebung Gottes.

Jeder von uns kann dankbar sein, dass Gott nicht mit uns umgeht, wie wir es verdient hätten, sondern dass Er vergibt; gründlich vergibt; endgültig vergibt und unserer Sünden nicht mehr gedenken wird.

An ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten
will ich nicht mehr gedenken. (Hebräer 10:17)

Wir dürfen dankbar sein und wollen uns freuen, dass Gott nie daran zweifelt, dass es richtig war, uns zu erretten.

Denn Gottes Gnadengaben und Berufung
können ihn nicht reuen.
(Römer 11:29)
 
Wer mehr über dieses herrliche Kapitel der Bibel wissen und lernen möchte, ist herzlich eingeladen zu unserem Gottesdienst, morgen um 10:30 Uhr

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