In Kapitel 2 kommt die alte Frau Naemi mit ihrer verwitweten Schwiegertochter Ruth aus Moab nach Bethlehem zurück. Hier schickt Naemi Ruth zu Boas aufs Feld, um Ähren zu lesen. Sie geht, arbeitet treu und liest Ähren auf. Als Boas sich bei seinen Arbeitern erkundigt, hört er nur Gutes und lädt Ruth ein, auf seinem Feld und unter seinem Schutz zu arbeiten. Ruth bedankt sich und Boas antwortet ihr mit einem Segen, der sich (später) als göttliche Verheißung entpuppt (Ruth2:12):
und dir werde voller Lohn zuteil von dem Herrn,
dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist,
um Zuflucht zu suchen unter seinen Flügeln!
der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat!
Sein Name werde gerühmt in Israel!
Zwei Verheißungen im Buch Ruth, die sich klar und deutlich erfüllt haben und bis heute erfüllen. In Ruth 2:12 erhält Ruth von (Gott durch) Boas die Verheißung:
Dir werde voller Lohn zuteil von dem Herrn
Wie herrlich hat sich diese Verheißung erfüllt. Ruth wurde tatsächlich voller Lohn zuteil. In Matthäus 1:5 erscheint sie mit ihrem Mann, Boas, im Stammbaum Jesu. Ihr Sohn, Obed, war Großvater von König David. Aus dessen Linie kommt bekanntlich der wahre Erlöser und Retter, Jesus.
Was wäre gewesen, wenn Boas und Ruth nur Mädchen als Kinder bekommen hätten? Oder gar keine Kinder? Was, wenn ein männlicher Erbe ausgeblieben wäre? Aber soweit kam es nicht. Die Worte der Frauen - "Sein Name werde gerühmt in Israel" - können sich entweder auf Boas beziehen, oder auf seinen mit Ruth gemeinsamen Sohn, Obed. Er war noch nicht geboren, als die Frauen den Herrn preisen und mit ihren Worten praktisch verheißen: „Preis dem Herrn! Jetzt wird alles gut!“
Während die erste Verheißung im Kontext deutlicher hervorleuchtet, bleibt die zweite etwas bedeckt. Man muss sie suchen und finden. Aber so ist es manchmal mit den Verheißungen Gottes: Manche kommen laut und kristallklar, andere leise, fast mysteriös. Aber Verheißungen Gottes bleiben Verheißungen Gottes. Und alle sind „Ja und Amen“ in Jesus!
in ihm ist das Ja, und in ihm auch das Amen,
Gott zum Lob durch uns! (2 Korinther 1:20)
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