Die Hölle war total
überfüllt, und noch immer stand eine lange Schlange am Eingang. Schließlich musste
sich der Teufel selbst herausbegeben, um die Leute fortzuschicken. "Bei
mir ist nur noch ein einziger Platz frei", sagte er, "den muss der
größte Sünder bekommen."
Der Teufel hörte sich die Verfehlungen der einzelnen an. Aber was auch immer
sie ihm erzählten, nichts schien ihm schrecklich genug, als dass er dafür den
letzten Platz in der Hölle hergeben mochte. Doch da stand noch ein Mann ganz
für sich allein, den er noch nicht befragt hatte. , "Was haben Sie denn
getan?" fragte ihn der Teufel. "Nichts", sagte der Mann,
"ich bin ein guter Mensch und nur aus Versehen hier. "
"Aber Sie müssen doch etwas getan haben", sagte der Teufel, "jeder
Mensch stellt etwas an."
"Ich sah es wohl", sagte der "gute Mensch", "aber ich
hielt mich davon fern. Ich sah, wie Menschen ihre Mitmenschen verfolgten, aber
ich beteiligte mich niemals daran. Sie haben Kinder hungern lassen und in die
Sklaverei verkauft; sie haben auf den Schwachen herumgetrampelt. Überall um
mich herum haben Menschen Übeltaten jeder Art begangen. Ich allein widerstand
der Versuchung und tat nichts."
"Absolut nichts?" fragte der Teufel ungläubig, "sind Sie sich
völlig sicher, dass Sie das alles mitangesehen haben?"
"Vor meiner eigenen Tür", sagt der "gute Mensch".
"Und nichts haben Sie getan?" wiederholte der Teufel. "Nein!
" "Komm herein, mein Sohn, der Platz gehört dir!"
Die ganze Geschichte lässt den Leser zunächst denken, dass Satan mit einem unschuldigen Menschen im Gespräch ist … bis deutlich wird: nicht nur Taten, sondern auch Unterlassungen können Sünde sein. Somit noch einmal die Frage, ob De la Barca wohl Jakobus 4:17 kannte? Da lesen wir:
Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde.
Viele „gute“ Menschen, die nie etwas „großartig Böses“ getan haben, haben sich der Sünde schuldig gemacht, das Gute unterlassen zu haben. Und gerade die Sünde der Unterlassung drängt sich unserer Zeit auf. Wir haben so viel mit uns selbst zu tun, dass wir keine Zeit haben, uns mit andern zu beschäftigen. Dabei vergessen wir, dass ein Lächeln, ein Gruß, ein freundliches Wort oder ein Becher kalten Wassers (Matthäus 10:42) bereits die Verheißung himmlischen Lohnes hat. Selbst kleine Segnungen, die wir an andere weitergeben, sind von Gott gesehen.
Manchmal entmutigt uns der Gedanke, dass unsere einzelne gute Handlung im Namen Jesu keine Delle macht in den Berg der Ungerechtigkeiten dieser Welt. Die folgende Begebenheit belehrt uns eines Besseren:
Früh am Morgen lief ein Kind am Strand entlang und sah hunderte von Seesternen, die das Meer in der Nacht am Strand angespült hatte. Fleißig begann er, einen Seestern nach dem anderen aufzuheben und ins Meer zurück zu werfen.
Ein Besucher beobachtete das Kind, ging auf es zu meinte etwas spöttisch:
"Junge, denk doch mal nach! Du hast hier einen kilometerlangen Strand, der
mit Seesternen übersät ist. Du bemühst Dich vergebens. Es macht keinen
Unterschied, ob Du die Seesterne zurückwirfst oder nicht.
Unsere Worte, Taten oder unser Verhalten im Namen Jesu werden die Welt nicht retten. Aber sie können himmlischen Segen unseres himmlischen Vaters in einzelne Leben hineintragen. „Denkt daran: Wer das Gute kennt und es nicht tut, der macht sich schuldig.“ (Jakobus 4:17)
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