„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 11. August 2021

Adoniram Judson (2)

In ihrem ausgezeichneten Buch „Die goldene Nadel über Rangun“ beschreibt Hilde Lorch das Leben, den Dienst und die Kämpfe von Adoniram Judson. Judson war einer der ersten Missionare im buddhistischen Burma, vielleicht der erste. Am Tag seiner Ankunft suchte er den spanischen Gesandten in Rangun auf, um sich nach einem bestimmten Haus zu erkundigen. Als erste Reaktion des Spaniers werden die Worte berichtet: „Im Grunde brauche ich ja nichts von einer Mission zu wissen, Herr Judson, denn ich stehe im Dienst des burmesischen Königs. Mein König ist Buddhist. Was geht darum einen Beamten im Dienst des Königs der Missionar und seine Sache an?“ Ein herzliches Willkommen nenne ich das nicht.

Als der Beamte im Gespräch erfährt, dass Judson seine junge Frau mitgebracht hat, springt er entsetzt auf und ruft: „Eine Frau bringen Sie mit? Habe ich recht gehört – eine Frau? Ja, sagen Sie, wie stellen Sie sich das denn vor? Das Klima hier erträgt keine Frau. Das ist der reinste Mord!“ Später hebt er beschwörend die Hände und bittet ihn: „Herr Judson, ich bitte Sie, gehen sie wieder nach Amerika, wo möglich noch heute. Und liefern Sie nicht Ihre junge Frau dem mörderischen Klima hier aus. Einen anderen Rat habe ich nicht für Sie. Seien Sie klug! Hören Sie auf mich!

Das Gespräch ging noch eine Weile weiter und der Spanier beschwor Judson noch einmal: „Glauben Sie mir doch! Etwas anderes als Herzeleid haben Sie hier nicht zu erwarten. Die Burmesen werden sich an Ihnen rächen, wenn Sie ihnen eine andere Religion bringen wollen. Glauben Sie denn, Sie junger Schwärmer und Idealist, nur Ihre Botschaft wäre die richtige? Eins kann ich Ihnen sagen: Das Volk hier hat seine eigene, feine, starke und tapfere Frömmigkeit. Wehe dem, der sie ihm nimmt! Gehen Sie zurück, solange Sie noch einen Glauben haben. Hier – hier erlöscht ein Feuer und ein kühner Glaube bald!

Wenn man die drängenden Worte dieses Burma-erfahrenen Mannes hört, kann man nicht anders, als sie als wohlwollend – menschlich wohlwollend – zu bezeichnen. Und meine große Befürchtung ist, dass heute, in unserer Zeit, viel zu viele sich von menschlich wohlwollenden Zeitgenossen von dem Auftrag abhalten lassen, alle (!) Welt für Jesus zu erreichen.

Zu (lebens)gefährlich … zu teuer … zu ungewiss für die Zukunft … zu ungerecht für die Kinder … zu unsicher für die Altersversorgung … zu ungesund (Klima) … zu unbekannt (Kultur) … zu anders (Religion) … zu weit weg … zu idealistisch … zu extrem … zu … zu … zu …


Wenn Du ohne Opfer erfolgreich bist, liegt das daran,
dass jemand vor Dir gelitten hat.
Wenn Du opferst ohne Erfolg, liegt das daran,
dass jemand nach Dir Erfolg haben wird.“

Adoniram Judson war bereit, Matthäus 26:24+25 wörtlich zu nehmen:

Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.

Und er war bereit Matthäus 28:19 wörtlich zu nehmen:

So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Und er durfte die Worte der Verheißung im eigenen Leben erfahren:

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt, der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine Garben

Besser kann man sein Leben nicht leben und nicht abschließen!

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